Unfall in Alfter Junge Täter und Opfer wollen miteinander reden
ALFTER · Nachdem ein Fahrradfahrer in Alfter über gespannten Draht gestürzt war, erwartet er jetzt eine Entschuldigung.
Ein Nachspiel hat der Unfall am Dienstag vergangener Woche auf dem Hirnsberg Pädchen in Alfter, bei dem der Fahrradfahrer Ferdinand Fendel über einen gespannten Draht gestürzt war. Wie Fendel am Montag auf Anfrage erklärte, kommt es zu einem Treffen mit ihm und den Kindern, die laut Polizei den Draht gespannt hatten. Mit dabei sein werden auch die Eltern der Kinder, nach GA-Informationen sollen zwei oder drei ihr Kommen zugesagt haben, sowie die Polizei. Ruth Braun, Sprecherin der Bonner Polizei, wollte das Treffen weder bestätigen noch dementieren: „Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.“
Wie berichtet, hatte die Bonner Polizei mitgeteilt, dass die „Schulkinder beim Spielen“ den Draht über den Weg gespannt hatten. Über den Draht war Fendel mit seinem Rad gestürzt und hatte sich Gesichts- und Kopfverletzungen zugezogen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Der Verletzte erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Fendel, der Fachlehrer für Sonderpädagogik ist, erwartet zumindest eine Entschuldigung der jungen Täter, weil das Ganze „kein Dummerjungenstreich mehr ist“.
Bei einem Ortstermin hatte er Reste eines massiven Draht vorgefunden, der vergleichsweise fachgerecht in Kniehöhe gespannt war. Zudem beruft sich Fendel auf eine Zeugin, die ihm berichtet hatte, den Draht erst wenige Minuten vor seinem Sturz schon einmal beseitigt zu haben. Die Täter müssten den Draht sofort wieder neu gespannt haben. Interesse an der Aufklärung des Falles hat auch Georg Melchior, Vorsitzender des Heimatvereins Alfter, dem der Jakob-Wahlen-Park gehört, von dem das Hirnsberg Pädchen abgeht. Melchior sagt, dass es hier immer wieder zu Vandalismus in dem Waldstück komme. So hatte er jetzt einen Feuerlöscher in dem Park gefunden, der ausweislich einer Plakette aus der Alanus Hochschule stammt.
