Witterschlicker Becken außer Betrieb Kein Schulschwimmen in Alfter bis 2024
Alfter · Schwimmen steht in den Alfterer Schulen derzeit nicht auf dem Stundenplan. Und das wird auch noch länger so bleiben. Der Grund dafür befindet sich in Witterschlick.
Eigentlich ist Schwimmen ein Bestandteil des Unterrichts an den drei Alfterer Grundschulen. Mittlerweile ist eine ganze Generation an Grundschülern aber nicht mehr in diesen Genuss von Schulschwimmen gekommen. Seit 2018 ist das Lehrschwimmbecken für Kinder in der Gemeinschaftsgrundschule Witterschlick außer Betrieb.
Und bis Frühjahr 2024 soll sich nach den Plänen der Gemeindeverwaltung daran auch nichts ändern. Nicht nur die Grundschulen müssen also warten, sondern auch die anderen Beckennutzer: der Alfterer Sport-Club und die Waldschule, eine Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises in Witterschlick.
Alles begann mit Rohrbrüchen. Allerdings blieb es nicht dabei. Erst durch die Rohrbrüche seien große bauliche Probleme am Lehrschwimmbecken sichtbar geworden, die tief in die Substanz bis in die Kanalisierung reichten, sagte Alfters Gemeindesprecherin Maryla Günther.
Kosten von einer Million Euro
„Es wurde dadurch klar, dass eine Sanierung sehr hohe Kosten verursachen wird“, so Günther. In der Tat war die Gemeinde im September 2019 – damals hatte die Alfterer Politik die Sanierung beschlossen – noch von rund 300 000 Euro ausgegangen. Wie Günther dem GA jetzt sagte, beliefen sich die Kosten mittlerweile auf rund eine Million Euro, „mit Tendenz zur Kostensteigerung aufgrund von Materialpreissteigerungen“, so die Gemeindesprecherin weiter.
Dafür spricht die Gemeinde aber mittlerweile nicht mehr nur von einer Sanierung, sondern von einem Komplettneubau. Günther: „Beim Bau des Lehrschwimmbeckens kommt nun neueste Schwimmbadtechnik zum Einsatz, der barrierefreie Zugang wird ermöglicht und der Umkleide- und Duschbereich komplett neu aufgebaut.“
Und warum dauert das noch bis 2024, obwohl die Abbrucharbeiten bereits stattgefunden haben? Das hat mit der Erweiterung der Witterschlicker Schule zu tun, die derzeit erfolgt. „Es wurde schnell klar, dass sich beide Baumaßnahmen parallel nicht im laufenden Schulbetrieb umsetzen lassen“, sagte Günther.
Ausweichmöglichkeiten nicht genutzt
Da neue Schulräume wichtiger sind, sollen die Arbeiten am Schwimmbecken in den Sommerferien 2022 wiederaufgenommen werden. Theoretisch können diese nach Angaben der Gemeinde innerhalb eines Jahres erfolgen. Allerdings ist vieles davon mit Krach verbunden, bei dem sich in der Witterschlicker Grundschule nicht gut lernen und arbeiten lässt.
Daher werden die Arbeiten auf zwei Jahre gestreckt, um möglichst viele Ferienzeiten auszunutzen. Ganz ohne Lärm während der Unterrichtszeit wird es aber dennoch nicht gehen. Beschränkten sich die Bauarbeiter ausschließlich auf Ferienzeiten, bräuchten sie einen Zeitraum von mehr als vier Jahren, so Günther.
Und was ist mit dem Schulschwimmen? „Bereits nach dem Rohrbruch 2018 wurden den Schulen Ausweichmöglichkeiten angeboten“, sagte Günther – etwa das Bornheimer Hallenfreizeitbad oder das Hardtbergbad. Allerdings haben die Schulen laut Günther das Angebot aus verschiedenen Gründen nicht angenommen, unter anderem wegen langer Fahrzeiten und zu tiefen Becken.