Kunstprojekt Die Waldschule wird kunterbunt
Alfter-Witterschlick · Grundschüler bringen mit einem Kunstprojekt Farbe in den Schulalltag. Ein Bilderbuch als Themengeber
Hochkonzentriert bemalten Philipp, Jolina und Luca Latten, Bilderrahmen und kleine quadratische Flächen – alles aus Holz. Die Schüler der ersten, zweiten und dritten Klasse an der Waldschule in Witterschlick waren künstlerisch unterwegs. Zum zweiten Mal nach 2021 führte die Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises mit den Schwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung ein Projekt durch, das Kunst in den Mittelpunkt des schulischen Alltags rückte. Das Motto: „Gemeinsam sind wir bunt.“
Die Projektwoche wurde dabei zeitgleich an beiden Schulstandorten in Alfter und Meckenheim realisiert. Künstlerische und pädagogische Grundlage ist der Bilderbuchklassiker um den kunterbunten Patchworkelefanten „Elmar“, der Anderssein und Toleranz kindgerecht vermittelt.
Passend dazu haben die Schüler in ihren Klassen positive Eigenschaften der Mitschüler gesammelt, auf bunte Zettel geschrieben und auf einer Unterlage aufgeklebt. Der Elefant im Kinderbuch ist außerdem in bunten Quadraten gestaltet. Darum haben die Kinder ebenfalls quadratische, bunte Bilder gemalt. Sie hängen mittlerweile als Mobile unter dem Vordach des Schulhofes. Im Projekt entstanden noch Selbstportraits auf Holzlatten, die am Zaun des Schulgebäudes befestigt und das Außengelände verschönern werden.
„Ziel war es, etwas gemeinschaftlich oder auch individuell mit Naturmaterial und Farben zu schaffen, was wir sonst in der Form nicht machen können. Und das verbunden mit dem pädagogischen Ansatz, dass die Schüler sich mit ihren individuellen Stärken auseinandersetzen und eine bunte Vielfalt akzeptieren“, erzählte Nina Birk, die seit Mai unter anderem gemeinsam mit Manuela Zilger und Stefanie Freiboth die Kunstwoche detailliert geplant hat. Die Dr. Hans-Riegel-Stiftung unterstützt das Projekt zum zweiten Mal. Denn: „Das Kunstprojekt bildet eine wunderbare Verbindung zwischen Bildung und Kunst. Die Kinder können auf diese Weise ihre Gefühle nach außen bringen“, beschrieb Stiftungs-Vorstandsmitglied Ingeborg Henzler die Motivation zur Förderung.
Waldschüler Benny, der seit dem Sommer hier zur Schule geht und bereits Schülersprecher an der Witterschlicker Allee ist, hat das Malen Spaß gemacht. „Das gilt übrigens auch für die anderen“, erklärte der Siebenjährige selbstbewusst. Erstklässler Philipp bestätigt das. Er bemalt an seinem Selbstporträt sein blaues T-Shirt mit bunten Punkten, seine Haare hat er rot und länger dargestellt. „Ich kann mich so malen, wie ich will“, stellt er freudig fest. Wer dabei Unterstützung braucht, bekommt sie. In jedem Klassenraum stehen Lehrern und Schülern Studenten des Fachbereiches Kindheitspädagogik der Alanus Hochschule hilfreich zur Seite.
Schulleiter Jan Peter Meier findet gerade für die Kinder seiner Schule ein solches Projekt besonders wichtig, hätten sie doch sehr unter den Lockdowns gelitten. „Daher ist es fundamental, dass das Projekt Anfang des Jahres als Einstieg ins Schuljahr stattfindet“, erklärt er. Gemeinsam mit Birk habe er festgestellt, dass dieser ganz andere Unterricht zu einer positiven Grundstimmung in der Schule führt.
Bei der Schulgemeinschaft der Waldschule stehen im kommenden Jahr einige bauliche Veränderungen an. Der Kreis plant neben einer Erweiterung des Lehrerzimmers derzeit eine Brandschutzsanierung an der bestehenden Schule.
Ursprünglich war sogar ein Neubau für die Waldschule vorgesehen. Diese Pläne liegen allerdings derzeit auf Eis.