Alfter Kita-Bau: Ollig bedauert Ablauf

ALFTER · Die geplante Schließung der katholischen Kindergärten in Impekoven und Witterschlick und ihre Zusammenlegung in einem Neubau im Gewerbegebiet Witterschlick-Nord stößt bei betroffenen Eltern auf unterschiedliches Echo.

Während in Impekoven der Verlust des Betreuungsangebotes in der Ortsmitte vielfach bedauert wird, wird in Witterschlick ein bedarfsgerechtes Angebot mit U 3-Betreuung durchaus begrüßt. "An Plätzen für unter Dreijährige kommen wir nicht vorbei", erläutert Dechant Rainald Ollig.

Er führt unter anderem wachsenden Kostendruck in den alten Gebäuden, die Unwirtschaftlichkeit kleiner Kindergartengruppen und veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen als Gründe für die Modernisierung des Betreuungsangebot an. Ollig bedauert, dass das Vorhaben vorzeitig öffentlich bekannt wurde, bevor die Eltern - wie vorgesehen - informiert werden konnten.

Erst nach dem formalen Abschluss des notariellen Vertrags über den Grundstückskauf im April war und ist dies jetzt im Mai geplant. Aus rein praktischen Termingründen sei der Elternrat in Witterschlick bereits in der vorigen Woche in Kenntnis gesetzt worden, so Ollig. Am gestrigen Montag erfolgte die Information des Elternrates in Impekoven. Und am Montag, 26. Mai, gibt es in Impekoven einen Informationsabend für alle Eltern.

Alternativen und verschiedene Modernisierungsmöglichkeiten sind nach Angaben von Dechant Ollig für beide Einrichtungen in den vergangenen Jahren geprüft, jedoch aus finanziellen und baulichen Gründen verworfen worden. Deshalb habe man nach einer anderen Lösung gesucht. Mit dem Neubau auf dem rund 2200 Quadratmeter großen Grundstück an der Ramelshovener Straße/Ecke Auf dem Schurweßel sieht Ollig die Zukunftsfähigkeit der Kinderbetreuung gesichert.

In der Einrichtung für drei Gruppen, die zum Kindergartenjahr 2015/16 eröffnet werden soll, sollen zwölf U 3-Plätze geschaffen werden. Durch Barrierefreiheit könnten dort bei Bedarf auch Kinder mit Behinderungen aufgenommen werden. Bauherr und Träger werde der Gemeindekirchenverband sein.

Er fällte im November des vorigen Jahres die Entscheidung für einen Antrag auf Vorplanung beim Erzbistum Köln, das ebenfalls die Kostenstruktur in den bestehenden Einrichtungen bemängelt hatte. Zu diesem Zeitpunkt seien auch die Leiterinnen aller fünf katholischen Kindergärten in der Pfarreiengemeinschaft Alfter informiert worden. "Dabei sind wir mit unseren Plänen eindeutig auf Zustimmung gestoßen", berichtet Ollig.

Als begrüßenswert bezeichnet Anke Staus vom Elternrat des eingruppig geführten Kindergartens Witterschlick die Weiterführung des konfessionellen Angebotes. Der Bedarf für U 3-Betreuung sei da. Die Verlagerung der Einrichtung aus dem Witterschlicker Ortskern in das Gewerbegebiet sieht die Mutter von zwei Kindern nicht als problematisch an. "Irgendwer muss immer fahren", sagt sie mit Blick auf die Entfernungen in dem relativ großen Ort.

Auf Bedauern stößt die Planung bei vielen Eltern in Impekoven, da der zweigruppige Kindergarten als ein gewachsener Bestandteil des Dorflebens in der Ortsmitte empfunden wird. Die ersten Ergebnisse einer Umfrage bei den Eltern der jetzigen Kindergartenkinder sowie einer Unterschriftensammlung im Ort zeigten überwiegend den Wunsch nach einem Erhalt der Einrichtung, berichtet Nina Gönner vom Elternrat.

Ilse Niemeyer, in Impekoven vielfältig politisch und kirchlich engagiert, bedauert, dass Impekoven dann der einzige Ort ohne einen Kindergarten wäre. Sie hatte beim Maiansingen in Impekoven die Pläne, von denen sie ansatzweise zufällig gehört hatte, hinterfragt und publik gemacht. "Da stehe ich zu", sagt sie. Ein Kindergarten sei das Herz eines Ortes und sollte ihm nicht entrissen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort