Radverkehr im Vorgebirge Kleine Lösung für 4,2 Millionen Euro

Alfter · Der Alfterer Planungsausschuss will eine Radpendlerroute zwischen Bornheim und Bonn umsetzen.

 Der Haltepunkt der Linie 18 in Alfter wird ein Konfliktpunkt bleiben, da die Radfahrer hier nicht nur die Straße, sondern auch die Bahn überqueren müssen.

Der Haltepunkt der Linie 18 in Alfter wird ein Konfliktpunkt bleiben, da die Radfahrer hier nicht nur die Straße, sondern auch die Bahn überqueren müssen.

Foto: Roland Kohls

Da das Projekt Radschnellweg von Bornheim über Alfter nach Bonn beim Landeswettbewerb „Radschnellwege in NRW“ nicht zum Zuge kam, wollen die Städte Bornheim und Bonn gemeinsam mit Alfter wenigstens eine sogenannte Radpendlerroute vom Bornheimer Haltepunkt der Linie 18 bis zum Bonner Hauptbahnhof schaffen. In der Sitzung des Alfterer Planungsausschusses wurde jetzt die aktuelle Planung vorgestellt, die weiter vorangetrieben werden soll.

Zwischen Bornheim und Bonn soll der Radweg vorwiegend entlang der Stadtbahnlinie 18 geführt werden. Die Radpendlerroute erfülle zwar nicht den hohen Qualitätsstandard eines Radschnellweges, liege aber über dem von normalen Radwegen, erklärte Fabian Fohlmeister vom Planungsbüro AB Stadtverkehr aus Bonn. Über die rund acht Kilometer lange Strecke soll ein zügiger und möglichst konflikt- und störungsfreier Radverkehr ermöglicht werden.

Dafür sollen in der Regel selbstständige Radwege, Fahrradstraßen und nur in Ausnahmefällen und auch nur auf Bonner Stadtgebiet straßenbegleitende Radwege angelegt werden, so der Planer.

Alternative zum Radschnellweg

Während in Bornheim und Bonn der Fuß- und Radverkehr eher getrennt werden soll, bieten sich auf dem rund 1,8 Kilometer langen Alfterer Abschnitt vorwiegend Wege für Fußgänger und Radfahrer an, die über eine Breite von vier Metern verfügen. Konflikte mit dem Autoverkehr bestehen vor allem bei der Querung der Kreisstraße K 12 n und am Alfterer Bahnhaltepunkt.

Während Fohlmeister für die Querung der K 12 n eine Brücke vorschlägt, sind die Konflikte am Bahnhaltepunkt nicht ganz zu lösen. Um die vorhandenen Wege nutzen zu können, muss die Radpendlerroute dort Bahn und Straße überqueren. Die Strecke sollte durchgängig beleuchtet und einheitlich beschildert sein. Die Gesamtkosten schätzt der Planer auf rund 4,2 Millionen Euro, an denen sich die Gemeinde Alfter mit 800 000 Euro beteiligen müsste. Dabei schlägt das Brückenbauwerk über die K 12 n mit etwa 350 000 Euro zu Buche. Alfter müsste zwei Drittel der Kosten übernehmen, Bonn ein Drittel.

Sandra Semrau (Freie Wähler) fragte nach Fördermöglichkeiten. Die Leiterin des Alfterer Planungsamtes, Claudia Gerhardi, erklärte daraufhin, dass eine Förderung von 50 bis 70 Prozent wahrscheinlich sei und bis zu 90 Prozent möglich.

„Die Radpendlerroute ist eine gute Investition in eine zukunftsträchtige Mobilität“, sagte Holger Gratz (CDU). Und auch Michael Schroerlücke (Grüne) begrüßte die Planung als „Schritt in die richtige Richtung“. Die Radpendlerroute sei das, was vom Radschnellweg übrig geblieben sei. „Dass sich jetzt alle einig sind, sollten wir nutzen und den Weg weitergehen“, unterstrich er. Dass man sich einig sei, bestritt SPD-Fraktionschef Thomas Klaus: „Wenn ich mir die Kosten ansehe, bekomme ich Bauchschmerzen.“

Vor allem die Brücke sei zu teuer. Er fahre selbst täglich mit dem Rad nach Bonn und quere die K 12 n. „Wir könnten nur einer deutlich günstigeren Lösung zustimmen“, erklärte er. Ähnlich äußerte sich sein Fraktionskollege Volker Groß: „Wir sollten erst einmal dafür sorgen, dass man innerhalb von Alfter ordentlich Radfahren kann.“

Gegen die Stimmen der SPD beschloss der Ausschuss schließlich, das Projekt weiter zu verfolgen und die erforderlichen Finanzmittel im Haushalt bereitzustellen.

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