Rauminstallation in Mariä Heimsuchung In Impekoven wird aus Glockenklang, Licht und Beton erlebbare Kunst

Alfter-Impekoven · Die Künstler Lukas Schäfer und Julius Schmiedel präsentieren in der Impekovener Kirche ihre Rauminstallation „Betonklang - Invarianz“. Dabei treten Raumflächen, Laserprojektion und Glockentöne in ein Zusammenspiel.

 Die Küstler Lukas Schäfer (links) und Julius Schmiedel (rechts) schaffen in der Kirche St Mariä Heimsuchung Kunst aus Klang und Licht.

Die Küstler Lukas Schäfer (links) und Julius Schmiedel (rechts) schaffen in der Kirche St Mariä Heimsuchung Kunst aus Klang und Licht.

Foto: Caroline Lutz

Die Kirche Mariä Heimsuchung in Alfter-Impekoven ist ein ungewöhnlicher Bau. Architekt Gottfried Böhm konzipierte das 1969 fertiggestellte Gebäude als einen „kristallklaren Monolithen“, vergleichbar mit einem Bergkristall. Die Künstler Lukas Schäfer und Julius Schmiedel haben sie sich daher für ihre musikalische Rauminstallation im Rahmen der Reihe Betonklang NRW bewusst ausgesucht. Die dem Stil nach brutalistische Kirche bietet gute Voraussetzungen für ihr gemeinsames Betonkunstprojekt, die musikalische Rauminstallation „Betonklang – Invarianz“: Viele verschiedene Flächen, Verwerfungen und Ecken bieten die Möglichkeit, Licht und Klänge auf besondere Art zu reflektieren und zu verfremden.

Zu jeder vollen Stunde erklingt dazu ein neuartiges Glockenläuten basierend auf den Tönen der vier Bronzeglocken aus dem Kirchturm. Das Kölner „Sono Kollektiv“ nutzt hierbei eine Zwei-Kanal-Anlage im Turm und bearbeitet die aufgefangenen Tonsignale am Computer. So entsteht im Zusammenspiel mit den Flächen des Raums eine zweite Klangfrequenz, die sich langsam und harmonisch ausbreiten.

Im Dunst entsteht ein blauer Kegel

Für die Lichtinstallation tauscht Julius Schmiedel die vorhandenen Leuchtmittel aus. Mit Hilfe seiner Laserprojektion lässt er einen Konus aus Licht im oberen Teil des Kirchenraumes entstehen, blauer Nebel breitet sich langsam im gesamten Raum aus. Durch diesen aufsteigenden Dunst wird so ein blauer Kegel im Dachbereich sichtbar.

Den Besucherinnen und Besuchern eröffnet sich durch das Zusammenspiel aus Licht- und Toninstallation ein einzigartiger Wahrnehmungsraum, in den sie visuell und akustisch völlig eintauchen und die ruhige, meditative Atmosphäre auf sich wirken lassen können.

Die Betonklang-Invarianz können Interessierte noch am von Freitag, 10. Juni, bis einschließlich Sonntag, 12. Juni, in der Kirche St. Mariä Heimsuchung im Oberdorf 1 in Impekoven erleben. Am Freitag ist der Besuch der Installation zwischen 18 und 20 Uhr möglich, Samstag und Sonntag erklingt das veränderte Glockenläuten von 8 bis 20 Uhr. Zum Abschluss der Installation lädt das Sono Kollektiv am Sonntagabend ab 18 Uhr für zwei Stunden zu einem offenen Ambientekonzert ein. Drei Musiker des Kollektivs werden den Vierklang der Kirchenglocken in ihre Musik einbetten und daraus mit Cello und Synthesizer eine ruhige, flächige Musik entstehen lassen. Gemeinsam mit dem Lichtspiel breitet sich die „Beton-Invarianz“ raumfüllend langsam in der Kirche aus und lässt einen harmonischen Ruheort entstehen. Die Besucherinnen und Besucher können den Kirchenraum innerhalb der zweistündigen Inszenierung jederzeit betreten und verlassen.

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