Aufführung der Alfterer Konfirmanden Jugendliche aus Alfter zeigen ein Krippenspiel mit Humor

Alfter · Maria will nicht hochschwanger auf den Esel, und der Weise Melchi guckt nur auf sein Handy: Zu Weihnachten gibt es in Bornheim und Alfter zahlreiche Krippenspiele. In der evangelischen Kirche am Herrenwingert geht es dabei humoristisch zu.

 Schon toll, so ein Jesuskind: Die Alfterer Konfirmanden führen ein humoristisches Krippenspiel auf.

Schon toll, so ein Jesuskind: Die Alfterer Konfirmanden führen ein humoristisches Krippenspiel auf.

Foto: Stefan Knopp

Wenn die Konfirmanden es gut machen, wird beim Familiengottesdienst an Heiligabend in der evangelischen Kirche am Herrenwingert viel gelacht. Denn die Jugendlichen führen ein Krippenspiel auf, das den Zusatz „humoristisch“ trägt. Da diskutiert Maria mit dem Engel, der ihr ja eigentlich nur verkündigen will, dass sie den Sohn Gottes austragen wird. Da ist Melchi, einer der Weisen aus dem Morgenland, die ganze Zeit nur mit seinem Handy beschäftigt. Und da nörgelt der Tischlerlehrling, der sich für einen verkannten Künstler hält, hinter seinem Meister her, der ihn anweist, eine Krippe für den Ochsen Bruno zu bauen.

Prädikantin Sibylle Thon wollte mit ihren Konfis ein etwas anderes Krippenspiel aufführen und wählte „Es reicht jetzt wirklich, Melchi“ von Andreas Gehrke aus. Es ist auf Jugendliche ausgerichtet und durchaus anspruchsvoll, wenn etwa der Lehrling einen Monolog über seine Genialität hält – Goethe-Anspielung inklusive: „Walle walle blablabla“.

Melchi hat „friends“ in Bethlehem

Und viele der Dialoge sind auch nicht ohne. So verklickert Maria ihrem Josef, was sie als Schwangere alles nicht machen darf – etwa lange Strecken reisen, schon gar nicht auf einem Esel. Dabei will Josef ihr gerade mitteilen, dass sie zur Volkszählung nach Bethlehem müssen. Die Hirten nehmen jedes Wort auseinander, von dem, was ihnen der Engel auf dem Feld verkündet hat. Und die Weisen streiten sich sehr amüsant darüber, wo dieses Bethlehem eigentlich ist und warum Melchi dort „friends“ hat.

„Ich finde das Stück cool“, sagte Lara bei der Probe in der Kirche. Dort übernahm die 13-Jährige die Rolle der Maria – vertretungsweise, denn die eigentliche Darstellerin war nicht erschienen, ebenso wie einer der Weisen und ein Hirte. Lara war ursprünglich als Maria vorgesehen, aber familiäre Gründe kamen dazwischen: Sie kann nicht sicher sagen, ob sie an Heiligabend in Alfter ist. Dennoch probte sie mit.

So denken Konfis über Weihnachten

„Weihnachten ist das Fest, an dem die Leute zusammenkommen“, sagte Nina (14), die zwei Herbergsväter und die Gastwirtin darstellt, die das hochheilige Paar am Ende im Stall unterbringt. „Für mich ist wichtig, dass die ganze Familie zusammenkommt.“ Das findet auch Lara, die über Weihnachten zu ihren Großeltern fährt: „Die wohnen weit weg.“ Aber einmal im Jahr möchte sie sie an Weihnachten sehen. Das sei früher auch die Zeit gewesen, in der sie mal in die Kirche gegangen sei, erzählte sie. „Durch die Konfi-Zeit wurde das häufiger.“ Und sie stellte für sich fest: „Das macht auch Spaß.“ An den Gottesdiensten möge sie die Atmosphäre: „Gemeinsam singen, mit Menschen etwas gemeinsam machen, das ist schön.“

Nächstes Jahr gehen Lara und Nina zur Konfirmation. Sie dürfen dann zum Beispiel auch mal Gottesdienste mitplanen. „Es ist cool zu erleben, wie alles gemacht wird“, sagte Nina. Und wie steht es um den Glauben? „Ich weiß nicht, ob es Gott wirklich gibt“, gab Lara offen zu. „Aber ich glaube, dass da irgendjemand oder irgendetwas ist.“

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