Kunst und Inklusion Künstlergruppe der Bonner Werkstätten stellt Gemälde aus

Alfter · Die Künstlergruppe der Bonner Werkstätten stellt ihre Werke in Meckenheim aus. Zu sehen gibt es Gemälde von Gebäuden aus Alfter.

 Künstler Gregor Günther vor seinem Bild bei der Vernissage "Vielfalt"

Künstler Gregor Günther vor seinem Bild bei der Vernissage "Vielfalt"

Foto: Stephan Faber

Kurz vor seiner Eröffnungsrede ist Gregor Günther sichtbar nervös, als sich das Café sofa auf der Meckenheimer Hauptstraße zum Start der Ausstellung „Vielfalt“ nach und nach mit Gästen füllt. Und dann ist auch noch kurzfristig der Bürgermeister der Stadt, Holger Jung, erschienen.

Ausstellung wird mit Paul-Klee-Zitaten eröffnet

Günther gehört zu einer Kunstgruppe, die aus einer Kooperation der Bonner Werkstätten, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, mit dem Kunstmuseum Bonn entstanden ist. Seit fast 30 Jahren besuchen die Künstlerinnen und Künstler regelmäßig Museen und verarbeiten anschließend das Gesehene in eigenen Werken. Klaus Brouwers, Mitarbeiter im Café sofa, schlug bei seinen Worten zur Eröffnung passend den Bogen zu Paul Klee. „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Das anwesende Team des Vereins für Inklusion war offensichtlich angetan von den Bildern, die ab sofort ihre Begegnungsstätte zur Galerie machen.

Herr Günther spricht dann für alle Mitglieder der Gruppe und unterstreicht, „wie stolz uns das macht“, wenn jetzt die ursprünglich für eine Veranstaltung im Rathaus Alfter im Frühjahr 2020 ausgewählten Bilder einer größeren Öffentlichkeit nochmals gezeigt werden, da die erste Ausstellung nach nur einer Woche durch den Lockdown beendet wurde.

Gebäude aus Alfter stehen im Zentrum der Vernissage

Im Zentrum der Bilder stehen Gebäude aus Alfter. Der Bahnhof in Witterschlick, das Rathaus, das Schloss Alfter oder die Volksbank. Alle Motive wurden im Vorfeld bei einer Rundfahrt mit den Kunstgruppen besucht, aber Thomas Nicolay erwähnt beim Betrachten seines Werks: „Größtenteils male ich meine Bilder von Fotos, denn so gut ist mein Gedächtnis leider nicht mehr.“ Zum Teil steckt ein ganzes Jahr Arbeit in den Bildern, auch wenn es Uwe Eckert nur vorkam wie ein Tag. „Wir haben viele Bilder vorbereitet, kleine Skizzen gemacht, Bleistiftzeichnungen, bevor es an das große Werk ging“, ergänzt Andreas Müller, der das Projekt für die Bonner Werkstätten betreut.

Alle Bilder fallen durch ihre prächtigen Farben auf, obwohl Karina Fichtler beim Gespräch über ihr Bild der Volksbank zugibt, dass ihre Lieblingsfarbe Schwarz ist. Und Gregor Günther hat bei seiner Darstellung des Rathauses in Alfter darauf geachtet, „dass es die Originalfarben sind. Dabei verwende ich Buntstifte, die dann noch einmal mit einem Pinsel übermalt werden“. Sämtliche Objekte wurden für die Ausstellung mit einem Passepartout versehen. „Der Hintergrund ist noch mal extra gemalt worden, damit alles ein bisschen mehr Farbe bekommt“, beschreibt Günther die Herangehensweise an seinem Werk.

Künstlergruppe im Rathaus jederzeit willkommen

Noch während der Ausstellungseröffnung erhielt die Künstlergruppe vom Meckenheimer Bürgermeister eine erneute Einladung in die Stadt. Dann sollen, so der Wunsch von Jung, Meckenheimer Plätze im Ratssaal durch Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler dargestellt werden.

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