Ausstellungseröffnung Künstlergruppe zeigt in Alfter Märchen-Werke

Alfter-Oedekoven · Die Künstlergruppe MontagsmalerInnen präsentiert Bilder zum Thema „(k)ein Märchen“ im Rathaus Alfter. Die Ausstellung wird am Mittwoch eröffnet.

 Eugenie Hellmann trägt zur Ausstellung "(k)ein Märchen" unter anderem Porträts von den Bremer Stadtmusikanten bei.

Eugenie Hellmann trägt zur Ausstellung "(k)ein Märchen" unter anderem Porträts von den Bremer Stadtmusikanten bei.

Foto: Stefan Knopp

Rapunzel sitzt isoliert von der Außenwelt in ihrem Turm und wartet auf Erlösung. Kein Wunder, dass sie auf dem Bild von Irmgard Jansen-Otto den Betrachter anschreit: So ging es im Corona-Lockdown vielen. Die Mitglieder der Malgruppe MontagsmalerInnen haben diese Zeit gut genutzt und Bilder gemalt, die seit 14. September unter dem Titel „(k)ein Märchen“ im Foyer des Alfterer Rathauses zu sehen sind. Coronabedingt wird sie erst an diesem Mittwoch, 29. September, eröffnet.

Märchen bieten Motive ohne Ende. Mirjam Bongartz hat unter anderem mit verschiedenen Techniken die Sterntaler-Geschichte auf die Leinwand gebracht. Lissy Matthiesen hat ein Spieglein aufgehängt, in dem sich der Betrachter selbst sieht. Bei Ulrike Ofner findet man Wolf, Geißlein, Kater und andere Tiere. Gisela Streich holt Cinderella und Aschenputtel in die heutige Welt. Ingrid Seelmann-Eggebert bringt Aquarelle unter anderem zur Gänseliesel ein. Und Ursel Siebke hat Baumriesen gemalt. Spannend sind auch die Bilder von Hildegard Werner: Sie hat zum Beispiel rund um Beethoven „Die Bonner Stadtmusikanten“ geschart, eine Collage mit Musikern, die Tierköpfe haben.

Dornröschen hinter Stacheldraht

Die originalen Bremer Stadtmusikanten hat die Gründerin der MontagsmalerInnen Eugenie Hellmann als Tierporträts gemalt. Ein Lagerfeuer steht für das Märchen vom Rumpelstilzchen, mehrere Bilder zeigen hochhackige Schuhe, ihre ganz persönlichen Siebenmeilenstiefel. Daneben findet man Landschaftsaquarelle, teils mit verfremdeten Farben, und Fotografien aus dem Kottenforst.

Ein großer Bereich gehört Jansen-Otto. Ihr Dornröschen wartet nicht hinter der Dornenhecke, sondern hinter Stacheldraht, und man findet das „Märchen vom Virus“ mit einem Gartenzwerg, der ein Protestschild trägt. Sie wollte ursprünglich einen Märchenabend mit Musik, Lyrik und Malerei im Bonner Kult41 organisieren, der aber der Pandemie zum Opfer fiel. Stattdessen trug sie die Idee zu den MontagsmalerInnen, die im Frühjahr mit der Umsetzung begannen. Die Mitglieder malten für sich zu Hause, denn Gruppenarbeit war bis auf wenige Gelegenheiten im Sommer nicht möglich. Man sprach sich telefonisch ab, stellte Bilder ein, die von den anderen Teilnehmerinnen kommentiert wurden, und so kam die Ausstellung zustande, erzählt Hellmann.

Vierte Ausstellung der Gruppe seit Pandemie-Beginn

Sie konnte in diesem Jahr nicht mit ihrer Art Alfter ins Rathaus. Deshalb lud sie stattdessen die Künstler, die ihr sonst dabei helfen, ein, Bilder zur Märchen-Ausstellung beizutragen. Zur Vernissage ab 16 Uhr, bei der die 3G-Regeln und Maskenpflicht gelten, gibt es ein Grußwort von Bürgermeister Rolf Schumacher und eine Einführung von Irmgard Jansen-Otto. Danach werden Besucher in kleinen Gruppen durch die Ausstellung geführt. Diese ist bis 3. November während der Rathausöffnungszeiten zu sehen, die auf www.alfter.de angegeben sind.

Es ist die vierte Ausstellung der Gruppe seit Pandemie-Beginn, aber die erste, die nicht virtuell durchgeführt wird. Außerdem kann man im benachbarten Seniorenzentrum Motive zum Märchen Schneewittchen sehen. Und das nächste Ausstellungsthema ist laut Hellmann ebenfalls gefunden: Es lautet „Zaungäste“.

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