Sperrung für Schul- und Vereinssport Legionellen in Dreifachturnhalle Oedekoven entdeckt

Alfter-Oedekoven · In den Warmwasser-Leitungen der Duschen wurden Legionellen festgestellt. Die Installationen befinden sich auf dem Stand der Technik von 1980.

 Blick auf die Oedekovener Dreifachturnhalle.

Blick auf die Oedekovener Dreifachturnhalle.

Foto: Axel Vogel

Um die Dreifachturnhalle in Oedekoven möglichst schnell wieder für den Schul- und Vereinssport freizugeben, sollen Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Dafür votierte der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig bei seiner Sitzung am Donnerstagabend.

Die Gemeinde hatte die Turnhalle in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in dieser Woche gesperrt, weil Legionellen in den Warmwasser-Leitungen der Duschen nachgewiesen worden waren. Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die sich in warmem Wasser vermehren und in der Regel nur dann gefährlich sind, wenn sie durch Wassernebel eingeatmet werden. Bei Personen mit eingeschränktem Immunsystem können sie unterschiedliche Symptome bis hin zu einer Lungenentzündung, der sogenannten Legionellen-Pneumonie, auslösen.

Der Ausschuss beschloss einstimmig Sofortmaßnahmen zur Sanierung des Trinkwasserleitungssystems in den Duschen eins und zwei und den WC-Räumen der Dreifachturnhalle und beauftragte die Verwaltung, im Jahr 2018 mit der Sanierung in den Duschen drei bis sechs schnellstmöglich fortzufahren. Der Rat muss der Beschlussvorlage am kommenden Donnerstag noch zustimmen, aufgrund der Dringlichkeit gilt eine Ablehnung aber als unwahrscheinlich.

Bereits erhöhte Werte im vergangenen Jahr

In der Begründung zum Antrag führte die Verwaltung aus, dass die Halle 1980 gebaut wurde und sich die Installationen im Wesentlichen auf dem damaligen Stand der Technik befinden. 2016 gab es bereits einmal erhöhte Werte bei Legionellen, die sich aber weit unter den Grenzwerten befanden. Daraufhin sei eine manuelle Spülanlage installiert worden, mit welcher der Hausmeister das System alle drei Tage mit heißem Wasser durchspülen konnte. Danach seien die Legionellen-Proben immer ohne Befund gewesen.

Nachdem der Hausmeister in diesem Herbst krankheitsbedingt länger ausgefallen war, wurden aber wieder Legionellen nachgewiesen. „Dies macht deutlich, dass eine manuelle Spülung künftig umgangen und durch automatische Mechanismen ersetzt werden muss“, schreibt die Verwaltung. Bei der Sanierung soll als Sofortmaßnahme zunächst eine Zirkulationsleitung bis zu den Duschen der Umkleiden eins und zwei verlegt und mit selbstspülenden Duschpaneelen versehen werden. Der weiteste Leitungsweg wäre damit laut Verwaltung abgedeckt, sodass die weiteren Dusch- und WC-Einheiten leicht angeschlossen werden könnten. Die Halle könnte dann wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben werden, mit der Einschränkung, dass es nur insgesamt zwei Duschen für drei Hallenteile gibt. Im nächsten Jahr sollen dann die weiteren Anlagen saniert werden.

Der Ausschuss empfahl dem am Donnerstag, 7. Dezember, tagenden Rat, die notwendigen Haushaltsmittel für 2017 in Höhe von 55.000 Euro und für 2018 in Höhe von 110.000 Euro bereitzustellen. Damit der Bedarf kurzfristig aus dem Haushalt gedeckt werden kann, werde eine Fliesenreparatur im naturwissenschaftlichen Trakt der ehemaligen Hauptschule Oedekoven, für die 80 000 Euro eingeplant sind, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Um die Kosten für die weitere Sanierung 2018 zu decken, sollen Baumaßnahmen zur Energieeinsparung im Rathaus mit Kosten in Höhe von 150 000 Euro ebenfalls hinausgezögert werden.

Ortsvorsteherin Brigitte Schächter (CDU) sagte, sie sei von vielen Oedekovenern gefragt worden, wie lange die Sperrung dauere, wann die Halle wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben werde und ob dort in dieser Session Karneval gefeiert werden könne. „Wir haben die Großveranstaltungen im Blick“, betonte Bürgermeister Rolf Schumacher. Es werde geprüft, ob Toiletten und Handwaschbecken von dem Befall betroffen sind. Wenn nicht, würden sie kurzfristig freigegeben. Sonst würde man sich für die Großveranstaltungen mit Dixie-Toiletten behelfen. Die Gemeinde arbeite mit Hochdruck daran, die Halle bald auch wieder für Sportler freizugeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort