Tätigkeit in Alfter Martina Frahn hört nach elf Jahren als Lesepatin auf

Alfter. · Elf Jahre lang war Martina Frahn Vorlesepatin in der Alfterer Bücherei: Nun beendet die 53-Jährige ihre Tätigkeit – und das nicht leichten Herzens. Ihre Berufung fand sie eher zufällig.

 Martina Frahn (Mitte sitzend), die nach zehn Jahren ihr Amt als ehrenamtliche Vorlesepatin in der Alfterer Bücherei abgibt, wurden feierlich verabschiedet.

Martina Frahn (Mitte sitzend), die nach zehn Jahren ihr Amt als ehrenamtliche Vorlesepatin in der Alfterer Bücherei abgibt, wurden feierlich verabschiedet.

Foto: Axel Vogel

Ein wenig Wehmut kam bei Martina Frahn am Freitagnachmittag in der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus Alfter schon auf. Denn zum letzten Mal verzauberte die 53-Jährige als Vorlesepatin ihre jungen Zuhörer zwischen sechs und zehn Jahren mit dem Kinderbuchklassiker „Der kleine Drachen Kokosnuss, der in die Schule geht“. Nach rund elf Jahren beendete Martina Frahn mit der Veranstaltung „Vorlesen und Basteln“ ihre Tätigkeit als Ehrenamtlerin der Bücherei, im April zieht sie aus beruflichen und privaten Gründen zurück in ihre Heimat Oberhausen. Frahn bedauert das Aus ihrer Tätigkeit, denn „die Kinder sind mir ans Herz gewachsen“, berichtete sie.

Manche kämen bereits seit ihrer Kindergartenzeit zu den Vorlesenachmittagen. Ihre Berufung als Vorlesepatin fand die gelernte Karriere-Trainerin 2009 eher zufällig. „Ich hatte Kontakt zur Büchereileitung und absolvierte damals ein Stimmtraining. Die Bücherei suchte dann einen Vorlesepaten und so stieg ich ein“, erinnerte sich Frahn. Gemeinsam mit Nicole Härns-Langula entwickelte die Wahl-Alfterin die Veranstaltungsreihe „Vorlesen und Basteln“ – monatliche Highlights für Grundschüler, in denen sie die Geschichten kreativ umsetzen können.

Von Anfang an hat Frahn an neun Terminen im Jahr nicht nur Grundschüler ins Reich der Geschichten entführt. Auch Kindergartenkinder kamen in den vergangenen Jahren in den regelmäßigen Genuss des Bilderbuchkinos. Rund 180 Bücher hat Frahn seitdem vorgelesen – das eine oder andere entwickelte sich bei den jungen Zuhörern zum regelrechten Renner. So gehören zu den Lieblingswerken der Grundschüler nach wie vor die Reihen um den „Kleinen Drachen Kokosnuss“ und die Abenteuer der Kinder vom Holunderweg, aber auch Balladen wie „Der Zauberlehrling“ (Goethe) und „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ (Fontane) haben eine große Fangemeinde gefunden.

Den Kindergartenkindern präsentierte sie Märchen-Klassiker („Froschkönig“, „Schneewittchen“) ebenso wie speziell für Bilderbuchkinos geschriebene Werke („Der kleine Pirat“ von Kirsten Boie). Den Vier- bis Sechsjährigen hat Frahn ab und zu auch mal schwere Kost vorgesetzt. So zum Beispiel das Kinderbuch „Akim rennt“ (Claude Dubois), in dem es um ein Flüchtlingskind und seine Erlebnisse geht. „Man muss die Kinder dort abholen, wo sie stehen“, hat Frahn immer wieder festgestellt. Dass die Mädchen und Jungen aufgrund der Nutzung von Smartphone und Co. an Literatur weniger interessiert seien als früher, kann die Vorleseexpertin nicht sagen.

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