Orgelkonzert in der Alfterer Pfarrkirche "Man muss auf die Musik reagieren"
ALFTER · Tradition trifft auf Improvisation: Jan Esra Kuhl hat am Sonntag in der Kirche Sankt Matthäus seine ganz eigene Version klassischer Weihnachtslieder vorgetragen.
Der 26-Jährige improvisierte die Stücke an der Orgel, baute also spontan eigene Kreationen ein. "Man riskiert etwas, und das kann natürlich auch schiefgehen. Aber die Frage nach richtig und falsch stellt sich bei der Improvisation nicht. Man muss nur auf die Musik reagieren", meinte er.
Auf dem Programm standen unter anderem die Titel "Ihr Kinderlein, kommet" und "Stille Nacht, heilige Nacht". "Wir sind gespannt. Es ist interessant zu hören, wie er das improvisiert", so Christine Beyer aus Alfter, die mit ihrem Mann Harry zum Konzert gekommen war. Auch Erika Hildebrand ließ sich überraschen: "Ich weiß, dass Jan Esra Kuhl sehr begabt ist und bin neugierig, ihn jetzt zum ersten Mal spielen zu hören", sagte die 70-jährige Alfterin. Vor allem Neugierde ist es, die Jan Esra Kuhl mit dem Orgelspiel in Verbindung bringt. So brachte er sich das Instrument mit zehn Jahren selbst bei, mit 13 Jahren begann er, dann Orgelunterricht zu nehmen.
"Die Orgel hat mir immer imponiert und mich fasziniert. Das Besondere an dem Instrument ist, dass man immer etwas Neues findet. Es wird nie langweilig." Jede Orgel sei verschieden, so der gebürtige Alfterer. Es gebe keine Standardisierung wie bei einem Klavier. Die Orgel der Kirche Sankt Matthäus kennt Kuhl besonders gut: "Hier ist meine Heimatkirche und hier bin ich zum Orgelspiel gekommen. Hier zu spielen, ist immer etwas ganz Besonderes für mich."
Momentan macht Jan Esra Kuhl an der Musikhochschule in Köln seinen Master im Studiengang "Komposition". Der studierte Kirchenmusiker und Musiktheoretiker spielt neben Orgel auch Klavier und Violine.
