Pläne für Alfter Mehr Raum für Fußgänger und Radler auf der L113

Alfter · Risse, Schlaglöcher und Unebenheiten: Seit Jahrzehnten ist die Verbindungsstraße zwischen Alfter-Ort, Gielsdorf und Oedekoven stark sanierungsbedürftig. Jetzt soll sie ausgebaut werden.

So langsam wird es mit der Sanierung der Landesstraße 113 auf Alfterer Gebiet ernst. Schließlich werden in der kommenden Woche im Ausschuss für Gemeindenentwicklung zwei Varianten für Ausbau und Sanierung der Straße zwischen der Kreisstraße 12n (Ecke Alfterer Straße/Wegscheid) in Oedekoven und dem Landgraben in Alfter-Ort vorgestellt. In den Jahren 2020/21 sollen nach Angaben der Alfterer Gemeindeverwaltung nach Ausschreibung und Vergabe der Aufträge die Arbeiten in einem ersten Bauabschnitt beginnen. Für das Jahr 2019 ist die Erstellung einer konkreten Entwurfs- und Ausführungsplanung vorgesehen.

Seit Jahrzehnten gleicht die L113, die in dem besagten, knapp drei Kilometer langen Abschnitt Gielsdorfer Weg beziehungsweise Alfterer Straße heißt, einer Buckelpiste. Für Auto-, Motorrad- oder Radfahrer ist die wichtige Verbindungsstraße zwischen Alfter-Ort, Gielsdorf und Oedekoven wahrlich kein Vergnügen. Risse, Schlaglöcher und Unebenheiten sorgen auf der ganzen Strecke dafür, dass die Fahrzeuge ordentlich durchgerüttelt werden. Für Zweiradfahrer ist die Sturzgefahr zudem hoch. Zuständig für die Sanierung sind allerdings das Land NRW und der Rhein-Sieg-Kreis. Schließlich ist die Straße, wie der Name schon sagt, eine Landesstraße – noch. Denn sie soll zu einer Kreisstraße herabgestuft werden.

Es geht um einen knapp drei Kilometer langen Abschnitt

Nach langem Hin und Her hatten sich, wie berichtet, Land und Kreis darauf geeinigt, dass der Kreis die Straße sanieren lässt und das Land dafür das Geld überweist. Wie viel das sein wird, ist nicht bekannt. Im April 2017 hatte ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums auf GA-Anfrage den damals aktuellen Stand der Kostenermittlung für die Sanierung mit 1,4 bis 1,7 Millionen Euro beziffert. Mittlerweile dürfte die Summe höher liegen.

Im Auftrag des Rhein-Sieg-Kreises haben Experten des Ingenieurbüros „Boos + Kröll“ zwei Varianten erarbeitet, die sie nächste Woche im Ausschuss vorstellen werden. Variante eins sieht inner- wie außerorts – zwischen Staffelsgasse und Landgraben – eine sechs Meter breite Fahrbahn vor. Bislang ist die Fahrbahn in diesem Bereich laut Gemeinde zwischen 6,50 und sieben Meter breit. Innerorts soll auf beiden Seiten ein 1,20 bis 1,50 Meter breiter Gehweg angelegt werden, außerorts ein zwei Meter breiter Geh- und Radweg auf der linken Straßenseite. Innerorts sollen zudem Parkplätze alternierend auf der Fahrbahn markiert werden, „was gleichzeitig eine geschwindigkeitsdämpfende Wirkung hat“, wie es in den Sitzungsunterlagen heißt. Generell sei Parken auf der Fahrbahn bei einer Breite von sechs Metern möglich. Variante zwei gleicht dem ersten Vorschlag der Ingenieure in weiten Teilen. Allerdings soll der Geh- und Radweg außerorts gar drei Meter breit sein.

Kosten von rund 592.000 Euro für die Gemeinde

Apropos innerorts und außerorts: Obgleich das Land und der Kreis für die Straße zuständig sind, muss auch die Gemeinde Alfter einen Anteil an den Kosten übernehmen. „Hintergrund ist, dass die L113 als Landesstraße (noch) in der Baulast des Landes liegt“, teilt Alfters Pressesprecherin Maryla Günther mit. Diese Baulast beschränke sich aber innerhalb der Ortsdurchfahrten auf die Fahrbahn und die ihr zugeordneten Anlagenteile. „Für andere sogenannte Teileinrichtungen wie zum Beispiel Gehweg, Radweg, Parkstreifen ist die Gemeinde Alfter der Straßenbaulastträger“, so Günther weiter. Eben das bedeutet, dass sich auch die Gemeinde an den Kosten beteiligen muss. Laut den Unterlagen zur Sitzung fallen für die Gemeinde in den Jahren 2019 bis 2021 Kosten von rund 592.000 Euro an.

In den Entscheidungsprozess von Sanierung und Ausbau der Landesstraße 113 eingebunden ist die Kommune letztlich nicht. Daher sehen die Sitzungsunterlagen der Gemeindeverwaltung auch lediglich vor, dass die Politik die Entwürfe nach deren Präsentation zur Kenntnis nimmt und einer der Varianten den Vorzug ausspricht. Nach dem Willen der Gemeindeverwaltung soll dies Variante zwei – also mit breiterem Geh- und Radweg – sein. Ebenso saniert und ausgebaut werden soll übrigens auch der Abschnitt der L113 Pelzstraße, Stühleshof bis zur Stadtbahnhaltestelle. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung sind die dafür erarbeiteten Varianten allerdings noch nicht von der Kreisverwaltung freigegeben worden.

Die Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung findet am Donnerstag, 22. November, im Ratssaal in Oedekoven statt. Beginn ist um 17 Uhr. Der Tagesordnungspunkt zur L113 ist öffentlich.

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