Gartenweg in Witterschlick Mit großer Mehrheit stimmte der Planungsausschuss für das Baugebiet

ALFTER-WITTERSCHLICK · Der Aufstellungsbeschluss für den Gartenweg in Witterschlick ist gefasst: Der überarbeitete Bebauungsplan sieht ein Wohnquartier vor allem für junge Familien vor, soll aber auch offen sein für generationsübergreifende Wohnformen.

 Junge Familien sollen in Witterschlick heimisch werden. Als Wohnquartier ist die Fläche zwischen Klausenweg, L 113 und Duisdorfer Straße vorgesehen.

Junge Familien sollen in Witterschlick heimisch werden. Als Wohnquartier ist die Fläche zwischen Klausenweg, L 113 und Duisdorfer Straße vorgesehen.

Foto: Henry

Mit großer Mehrheit stimmte der Planungsausschuss der Gemeinde Alfter am Donnerstagabend dem Vorhaben zu, das umfassend gutachterlich untersucht wurde. Befürwortet wurde überdies eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit.

Der Architekt und Stadtplaner Heinrich Schneider aus Grevenbroich stellte den Ausschussmitgliedern das Plangebiet vor, das gegenüber einem Vorentwurf aus dem Jahr 2008 um fast die Hälfte auf brutto 38 000 Quadratmeter verkleinert wurde. Auf eine Entlastungsstraße wird verzichtet.

Dagegen hatte es seinerzeit massive Bürgerproteste gegeben. Das Gebiet soll nun durch eine Stichstraße von der Hauptstraße aus erschlossen werden. Auf den Wohnbauflächen ist ein Mix von frei stehenden Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern mit ein bis zweigeschossiger Bauweise für 42 Familien vorgesehen, auf Wunsch von Michael Schroerlücke (Grüne) sollen aber auch Varianten für generationsübergreifende Wohnprojekte bedacht werden.

"Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir von den 08/15-Bebauungsplänen in Alfter wegkommen", meinte Schroerlücke. Luise Wiechert (CDU) wandte ein, dass dies entsprechende Interessenten voraussetze und nicht über einen Bebauungsplan gesteuert werden könne.

Ihr Parteikollege Holger Gratz befürwortete die Möglichkeit zur Integration von jungen Familien in Witterschlick und verwies auf die sinkenden Schülerzahlen an der Grundschule von ehemals etwa 350 auf aktuell rund 200 Kinder. "Die Situation ist dramatisch", sagte Gratz und sprach sich auch mit Blick auf den Erhalt eines ortsnahen Schulangebotes für eine zügige Umsetzung aus.

Auf Ablehnung stieß das Vorhaben bei den Freien Wählern. Bolko von Schweinitz warnte vor den Folgekosten und massiven Auswirkungen auf den Haushalt.

"Wir haben genügend rechtskräftige Bebauungspläne." Auch sei die Entwicklung der Bevölkerungspyramide durch neue Siedlungsgebiete nicht umkehrbar. Die Vermarktung der Grundstücke will die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Alfter übernehmen. Sie hat mit den Eigentümern der Wohnbauflächen entsprechende Optionsverträge abgeschlossen.

Gemeinsam mit dem Hochbauamt der Gemeinde wurde ein Gutachten über eine alternative Energieversorgung des Wohngebietes in Auftrag gegeben. Über die Ergebnisse seiner Machbarkeitsstudie zur Nahwärme berichtete Volker Ludwig von der Intelligent Projects GmbH Bonn.

Er kommt zu dem Schluss, dass der Aufbau eines Nahwärmesystem im Gartenweg zwar technisch machbar, aber wegen hoher Fixkosten und teurer Brennstoffbeschaffung unwirtschaftlich sei. Eher seien Passivhäuser zu empfehlen, da sich die etwas höheren Investitionskosten bereits im ersten Jahr wegen des geringeren Verbrauchs an Energie auszahlen.

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