Kita in Impekoven Mitarbeiter für Zusammenlegung

ALFTER-IMPEKOVEN · Auf den ersten Blick ist das Gebäude in der Engelsgasse 2 ein schöner Ort für Kinder. Zwei große, helle Räume sind voller Spielzeug, und das Außengelände lädt zum ausgelassenen Toben ein.

Allerdings lohnt ein zweiter Blick auf das Haus, in dem die katholische Kindertagesstätte Sankt Mariä Heimsuchung in Impekoven untergebracht ist.

Etwa in die Gruppenräume. "Für eine U 3-Betreuung bräuchten wir Schlaf- und Wickelräume. Und die haben wir nicht", sagt Einrichtungsleiterin Heike Wiesel. Ein weiteres Problem sei die alte Treppe, über die die beiden Gruppenräume im ersten Stock zu erreichen sind. "Wenn die Inklusion bei uns kommt, können Kinder mit Gehproblemen die Räume nicht erreichen", so Wiesel weiter.

Gleiches gelte auch für den Mehrzweckraum im Keller, fügt sie hinzu. Tatsächlich ist der Raum mit 80er-Jahre-Atmosphäre nur über eine enge und steile Treppe zu erreichen. Zuletzt verweist Wiesel auf die Fenster im Waschraum im ersten Stock, wo der Wind durchpfeife. "Wir lieben unser Gebäude", betont Wiesel. Zugleich macht sie aber deutlich, dass der Standort in Hinblick auf moderne Anforderungen keine Zukunft hat.

Wie berichtet, sind die Tage der Kita im Impekovener Ortskern in der Tat gezählt. Die katholische Kirche plant, ihre Kindertagesstätten in Impekoven und Witterschlick ab dem Kindergartenjahr 2015/16 an einem gemeinsamen Standort im Gewerbegebiet Witterschlick zusammenzufassen. Die Reaktionen darauf waren heftig. Vielfach wurde Kritik an den Plänen der Kirche laut. Kindergärten gehörten in Ortszentren, lautet etwa eines der Argumente.

"Ich kann die Anliegen der Eltern verstehen und nehme sie auch ernst, aber es gibt keine Alternative", sagt Dechant Rainald Ollig, leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Alfter im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Die zweigruppige Einrichtung in Impekoven und die eingruppige in Witterschlick entsprächen nicht mehr den heutigen Standards.

Und das nicht nur im Hinblick auf die Inklusion, sondern auch auf die Nachfrage nach U 3-Plätzen sowie nach Betreuungszeiten von 45 Stunden. "Eine U 3-Betreuung erfordert Neben- und Schlafräume", sagt auch Ollig. Es müsste so viel Geld in die Gebäude investiert werden, dass ein Neubau vergleichsweise kostengünstiger sei. Zudem sei das neue Gebäude von Beginn an barrierefrei, da es einstöckig gebaut werden soll.

Ebenso fügt Ollig hinzu, dass eine neue Kita auch Arbeitsplätze sichere. "Gerade bei einer eingruppigen Einrichtung sind die Personalkosten sehr hoch." Nach Angaben von Heike Wiesel arbeiten in Impekoven sieben Menschen, in Witterschlick seien es aktuell drei, zum kommenden Kindergartenjahr dann noch zwei. Auch sie betont die Sicherung der Arbeitsplätze.

"Unter den Mitarbeitern haben wir uns schon lange Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte", sagt sie, und fügt hinzu: "Wenn wir keine U 3-Betreuung anbieten, sind wir ein Auslaufmodell." Daher seien die Mitarbeiter erfreut, dass die Kirche sich zu diesem Schritt entschieden habe.

Laut Ollig stand dieser Schritt am Ende eines langen Entscheidungsprozesses. "Wir haben in den Gremien diskutiert, und es kamen auch entsprechende Signale aus der Verwaltung des Erzbistums Köln", sagt er. Und weiter: "Wir hatten geahnt, dass es darauf Reaktionen gibt, sie aber vielleicht ein wenig unterschätzt."

Zugleich hofft der Dechant, dass die Eltern zufrieden sein werden, wenn die neue Kita fertig und gut ausgestattet sei. Dabei wolle man die Eltern einbeziehen, wo es möglich sei, etwa bei der Gestaltung der Einrichtung. In Zukunft hätte die katholische Kirche in Alfter dann drei Kitas, "die auf dem neuesten Stand sind", sagt Ollig: in Alfter-Ort, in Oedekoven sowie im Gewerbegebiet in Witterschlick.

Mit Blick auf den Standort Impekoven hegt der Pfarrer die Idee, Veranstaltungen des Familienzentrums wie Singnachmittage oder Beratungsangebote ortsnah anzubieten. "Die Kindergartenpastoral und junge Familien sind uns als Schwerpunkte unserer Arbeit ein großes Anliegen", so Ollig.

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