Schnelles Internet Modern und flächendeckend

Alfter · Die Alfterer Verwaltung weist die Kritik der Freien Wähler am Breitbandausbau in der Gemeinde zurück. Denn: Die Versorgung sei zu 90 Prozent sichergestellt.

 Arbeiter verlegen Glasfaserkabel. Diese sollen in Alfter künftig Standard werden.

Arbeiter verlegen Glasfaserkabel. Diese sollen in Alfter künftig Standard werden.

Foto: picture alliance / Oliver Berg/d

„Der Breitbandausbau in Alfter ist flächendeckend und mit modernster Technik abgeschlossen“: Das hatte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher im Februar in einer Pressemitteilung erklärt. „Das ist mitnichten der Fall“, hielten die Freien Wähler (FW) in einer Anfrage zu dem Thema in der vergangenen Ratssitzung dagegen. Der Ausbau sei nur bis zum letzten Verteilerkasten erfolgt, danach begännen alte Kupferleitungen. Anwohner fühlten sich von der Ankündigung getäuscht. Die FW wollten daher wissen, wie es mit der Umsetzung eines Beschlusses des Gemeindeentwicklungsausschusses vom 18. Juni 2015 zum Breitbandausbau steht.

Laut Auskunft des Rhein-Sieg-Kreises bestehe auf dem Gebiet der Gemeinde Alfter keine Unterversorgung und kein Bedarf für weitere Maßnahmen im Rahmen des vom Rhein-Sieg-Kreis initiierten Programms zur flächendeckenden Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und mehr, mindestens aber 25 Mbit/s, antwortete die Verwaltung. Bei anstehenden Um- und Neubaumaßnahmen an Straßen werde dort gleichzeitig eine Breitbandversorgung sichergestellt.

Die Gemeinde hat dem Ausschuss-Beschluss folgend auch geprüft, welche Leitungsnetzerrichtung geeignet sei, so die Verwaltung weiter. Die handelnden Unternehmer hätten sich dabei für die sogenannte Spülbohrtechnik entschieden.

Die Gemeinde Alfter soll finanziell nicht beteiligt werden

Der Kommune entstanden keine weiteren Kosten: „Das Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit moderner Breitbandtechnik konnte ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinde Alfter erreicht werden“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Der Zugang zum Netz sei diskriminierungsfrei. Das heißt, die Eigentümer der Netze sind beim Netzzugang nicht besser gestellt als andere Anbieter. Zu diesem Thema hätten die Verwaltung Anfragen von Alfterern erreicht.

Deshalb wurde mit Ursula Schüller von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung (E-Mail: ursula.schueller@alfter.de, 02 28/6 48 41 29) eine Ansprechpartnerin der Gemeinde benannt, die in enger Abstimmung mit den Endanbietern nach Lösungen sucht. Die Fragen der Bürger richteten sich häufig auf den Anbieterwechsel, die tatsächliche Verfügbarkeit oder die Tarife. Derzeit sei der Verwaltung keine Adresse auf dem Gemeindegebiet bekannt, wo nicht 25 Mbit/s verfügbar seien. Auch bei Fragen zur Unterversorgung seien die Bürger aufgerufen, sich an die Stabsstelle Wirtschaftsförderung zu wenden.

Die Telekom hat laut Verwaltung angekündigt, ihr Netz zu modernisieren. Bis Ende 2018 soll es auf IP-Technologie, eine digitale Übertragungstechnik, umgestellt werden. IP steht für Internet-Protokoll.

Dadurch will die Telekom höhere Verfügbarkeiten bis zu den einzelnen Haushalten erzielen, soweit dies heute noch nicht möglich ist. Derzeit könne der auf dem Gemeindegebiet weit verbreitete Kabelanbieter bis zu 400 Mbit/s zur Verfügung stellen.

Alte Kupferleitungen sollen ausgetauscht werden

Perspektivisch strebten die anderen Telekommunikationsunternehmen laut Verwaltung den Glasfaserausbau bis nach Hause mit der sogenannten Fiber-to-the-Home-Technik (FTTH) an.

Sie ersetzt dann die Fiber-to-the- Curb-Technik (FTTC), bei der der Glasfaserausbau bis zum Kasten am Straßenrand geführt wird. Demnach sollen die alten Kupferleitungen im Nahbereich ersetzt werden. Zudem stellten einige Anbieter leistungsfähige LTE-Funkverbindungen zur Verfügung. „Da ist ja eine Menge Positives passiert“, meinte Bolko Graf Schweinitz (FW) auf die Antwort der Verwaltung.

Zu 90 Prozent sei die Versorgung sichergestellt. Es bestünde aber noch die Kernaufgabe, die Glasfaserleitungen von den letzten Kästen zu den Häusern zu führen.

Er fragte diesbezüglich nach der zeitlichen Planung. „Die Anbieter legen keinen Zeitrahmen fest“, war Bürgermeister Rolf Schumachers Antwort. Es müsse ein hoher Millionenbetrag investiert werden. „Das wird der Markt regeln“, meinte Schumacher. Im neuen Gewerbegebiet und im Neubaugebiet sei dies aber schon umgesetzt.

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