Broichpark in Alfter Möglicher Standort als Hochwasserrückhaltebecken stößt auf Widerstand

ALFTER · Der Alfterer Broichpark als möglicher Standort für ein Hochwasserrückhaltebecken stößt zwar in Politik und Bürgerschaft auf Widerstand, doch zu übereilten Entscheidungen war der Gemeinderat nicht bereit.

Erst soll wie geplant am Donnerstag, 10. Oktober, auch den Bürgern das im Sommer als Entwurf erstellte "Konzept zur Minimierung der Überschwemmungsgefahr für die Ortslage Alfter" erläutert werden. Das werden Vertreter des beauftragten Ingenieurbüros Osterhammel tun.

Die Anregungen aus der Informationsveranstaltung sollen in die weiteren Beratungen des Betriebsausschusses einfließen, der dann über einen möglichen Folgeauftrag für eine Überarbeitung des Konzeptes entscheiden wird. Einstimmig verständigte sich der Rat bei seiner jüngsten Sitzung auf diesen Fahrplan in Sachen Hochwasserschutz.

Der Antrag der Freien Wähler, im Rat schon vor der Bürgeranhörung über eine Herausnahme des Broichparks aus dem Konzept zu entscheiden, stieß bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates bei Politikern und Verwaltung auf Widerspruch. "Wir sollten durch Anträge keine Fakten schaffen, sondern die Bürgeranhörung abwarten, sie auswerten und dann einen präzisen Auftrag an die Gutachter erteilen", meinte Barthel Schölgens für die CDU, die sich ebenso wie die FDP frühzeitig gegen den Broichpark als einen Standort für ein Hochwasserrückhaltebecken ausgesprochen hatte.

Wie mehrfach berichtet, empfiehlt das Ingenieurbüro den Bau von vier Hochwasserrückhaltebecken nahe dem Alfterer Ortskern, darunter auch eines in der Grünanlage zwischen dem Alfterer Ortskern und Olsdorf. Dagegen wehren sich ebenfalls die Broichpaten, die den Park seit 2008 ehrenamtlich pflegen und säubern. "Abwarten, bis die Fachleute gesprochen haben", lautete die Devise von Georg Steinig (SPD).

Und Rainer Irlenkaeuser (FDP) riet zu einem seriösen Vorgehen. Die Erarbeitung von Alternativvorschlägen zum Broichpark ist auch den Grünen wichtig. Wilhelm Windhuis forderte zudem Aufklärung darüber, welche Rolle die Entwicklung des Baugebietes Olsdorfer Kirchweg im Hochwasserschutzkonzept spielt und ob der Bebauungsplan gegebenenfalls rückentwickelt werden könnte.

In eine ähnliche Richtung ging auch der an den Betriebsausschuss überwiesene Antrag der Freien Wähler. Sie wollten durch die Gutachter zusätzlich untersucht wissen, ob durch Änderungen der Bauleitplanung eine Reduzierung der Anzahl und der Größe der Hochwasserrückhaltebecken möglich sei und so Kosten gespart werden könnten.

Dieser Punkt könne nicht von diesem Büro bearbeitet werden, sagte Arthur Volkmann, Leiter des Fachbereichs Bauen, Liegenschaften und Umwelt bei der Gemeindeverwaltung Alfter sowie Betriebsleiter des Wasser- und des Abwasserwerks der Gemeinde.

Die Ingenieure müssten auf der Grundlage der beschlossenen Bauleitplanung vorgehen. Der Rat könne überdies keinen Nachfolgeauftrag beschließen und damit in den Wirtschaftsplan der Gemeindewerke eingreifen. Das sei Sache des Betriebsausschusses, der das Konzept in Auftrag gegeben habe.

Info: Die öffentliche Informationsveranstaltung über den Entwurf des Hochwasserschutzkonzeptes ist am Donnerstag, 10. Oktober, 18 Uhr, im Rathaus Oedekoven, Am Rathaus 7.

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