Motorrad-Talent aus Alfter Der 15-jährige Jakob Zweiacker will im Motocross hoch hinaus

Alfter · Der 15-jährige Jakob Zweiacker aus Alfter fährt seit drei Jahren Motocross-Rennen und ist im regionalen MX-Cup sehr erfolgreich. Noch ist es ein zeitaufwändiges und teures Hobby, aber der Schüler hat schon weitere Pläne.

 Der 15-jährige Jakob Zweiacker aus Alfter fährt seit drei Jahren Motocross-Rennen. Hier zeigt er sein Können auf der Crossbahn„Zwarte Cross“.

Der 15-jährige Jakob Zweiacker aus Alfter fährt seit drei Jahren Motocross-Rennen. Hier zeigt er sein Können auf der Crossbahn„Zwarte Cross“.

Foto: Privat

Wenn Jakob Zweiacker seine Runden gedreht hat auf der Strecke, Sprünge absolviert und Kurven gemeistert hat, dann muss er erstmal runterkommen: Motorrad abstellen, Schutzkleidung ausziehen, etwas trinken und essen und ruhig werden. Denn unterwegs, sagt der 15-Jährige, habe er einen Puls von gut und gerne 195. Er muss zu jeder Zeit hellwach sein. Jakob fährt Motocross und das erstaunlich gut in seiner Altersklasse und dafür, dass er es erst seit dreieinhalb Jahren macht. Wer daraus allerdings schließt, sein Sport, sei nicht anstrengend, kennt sich nicht aus.

„Manche sagen, dass meine Lernkurve erstaunlich ist“, erzählt Zwieacker über seinen Werdegang. Das liege auch daran, dass er direkt mit richtigem Training begonnen habe. Beim regionalen MX-Cup, der NRW-Meisterschaft, fährt er in der Klasse 4 inzwischen vorne mit: „Podium ist da eigentlich jedes Mal drin.“ Das ist das Turnier, bei dem er Chancen hat. Spannender findet er aber die höherklassigen Events, etwa die deutsche Meisterschaft oder den niederländischen ONK-Wettbewerb, die Open Nederlands Kampioenschap.

Rennrad, Mountainbike und Fitnessstudio gehören zum Training

Der Schüler kommt dabei viel rum: mal eben für ein Rennen an die dänische Grenze und nachts zurück, oder rüber nach Holland, und dreimal in der Woche zur Trainingsstrecke bei Grevenbroich, eine Autostunde entfernt. Sein Vater, selbst ehemaliger Leistungssportler im Schwimmen und Triathlon, macht das alles mit, denn er möchte, dass Jakob lernt, an etwas dranzubleiben. Für den Filius kein Problem: Seit er mit zwölf Jahren über einen Freund ans Motocrossfahren gekommen ist, ist er begeistert, will am liebsten nach ganz oben, seinen Traum leben. Dafür fährt er neben dem Training auch Rennrad und Mountainbike, er läuft, geht ins Fitnessstudio: Sein Sport erfordert Kraft und Ausdauer, da ist wenig Zeit für andere Hobbys. Die Schule darf auch nicht darunter leiden – er habe sich sogar notentechnisch zuletzt leicht verbessert, sagt Jakob.

Verschleißteile und Schutzausrüstung gehen ins Geld

 Der 15-jährige Jakob Zweiacker aus Alfter fährt seit drei Jahren Motocross-Rennen.

Der 15-jährige Jakob Zweiacker aus Alfter fährt seit drei Jahren Motocross-Rennen.

Foto: Privat

Und es ist eine teure Freizeitbeschäftigung. Jakob zählt auf: Das Motorrad ist zwar eine einmalige Anschaffung, aber einige Teile verschleißen schnell. „Die Reifen sind teilweise nach zwei Trainings runter, die kosten 90 Euro das Stück.“ Dann die Schutzkleidung, spezielle Stiefel für 500 Euro das Paar, der Helm, viele Schutzbrillen, da die ständig ausgetauscht werden müssen. Je nach Bodenbeschaffenheit auf den Strecken muss er das halbe Motorrad umbauen, Vergaser, Fahrwerk, Reifen und anderes austauschen – einfacher wäre es, wenn er ein zweites Fahrzeug hätte. „Und wir schicken das Motorrad alle 20 Fahrstunden zu einem Mechaniker, der es durchcheckt.“ Ach ja, und nicht zuletzt fielen in den letzten Monaten die Spritkosten für das Bike und die Anfahrten mit Auto und Anhänger schmerzlich ins Gewicht.

Bei bis zu 60 Stundenkilometern auf Sand- oder Lehmboden bleiben Stürze nicht aus, meistens sind sie harmlos. Aber Jakob berichtet auch von einem Bänderriss in einer Schulter und einer Verletzung des Schienbeinkopfes, die ihm einige Wochen Ruhe aufzwangen. Aber das hält ihn nicht ab. Wenn er sieht, mit welcher Leichtigkeit die Profis die Strecken meistern, weiß er, wohin er will.

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