Mutter stellt Bürgerantrag Rhein-Sieg-Kreis lehnt Straßensperrung vor Oedekovener Grundschule ab

Alfter-Oedekoven · Mit einem Bürgerantrag will eine Oedekovenerin dafür sorgen, dass sich die Verkehrssituation vor der Grundschule verbessert. Der Kreis lehnt eine zentrale Forderung aber ab – mit folgender Begründung.

 Am Jungfernpfad liegen neben der Oedekovener Grundschule auch andere öffentliche Einrichtungen - unter anderem eine Kita, ein Gemeindehaus und ein Friedhof.

Am Jungfernpfad liegen neben der Oedekovener Grundschule auch andere öffentliche Einrichtungen - unter anderem eine Kita, ein Gemeindehaus und ein Friedhof.

Foto: Stefan Knopp

Nach Ansicht des Rhein-Sieg-Kreises ist eine zeitweise Sperrung des Jungfernpfads in Oedekoven keine Möglichkeit, um die Verkehrssituation vor einer dortigen Grundschule zu verbessern. Das teilte Daniela Blumenthaler von der Kreispressestelle auf Anfrage des General-Anzeigers mit. Wie berichtet, hat die Mutter zweier Schulkinder einen entsprechenden Bürgerantrag an die Gemeinde Alfter gestellt.

Ihr Vorschlag: Der Jungfernpfad, an dem die Oedekovener Grundschule liegt, soll während der Schul- und Offenen-Ganztagszeit für den Autoverkehr gesperrt werden. Vor allem im morgendlichen Trubel kommt es nach Darstellung der Antragstellerin zu gefährlichen Verkehrssituationen, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis direkt vor das Schulgebäude fahren.

Die Straße dient nicht nur zur Anfahrt für die Schule

Nun ist das Straßenverkehrsamt des Kreises für verkehrsrechtliche Entscheidungen in allen acht kreisangehörigen Gemeinden zuständig, also auch in Alfter. Allerdings sieht die Kreisverwaltung ein großes Problem bei dem Vorstoß der Oedekovener Mutter – und das bereits, ohne den Sachverhalt detailliert geprüft zu haben.

So weist Blumenthaler darauf hin, dass am Jungfernpfad nicht nur die Oedekovener Grundschule liegt, sondern unter anderem auch der Friedhof, das evangelische Gemeindehaus, eine Kita, die Bücherei und das Deutsche Rote Kreuz. „Bereits vor dem Hintergrund kann eine Sperrung – auch nur zu bestimmten Uhrzeiten – keine Option darstellen“, so Blumenthaler.

Zwar seien dauerhafte oder zeitliche Einschränkungen für den Verkehr auf Straßen möglich, so Blumenthaler, aber: „Eine Sperrung ist ein sehr harter Eingriff in den fließenden Verkehr und kann nur dann – eine konkrete Gefahrenlage vorausgesetzt – das Mittel der Wahl sein, wenn ein milderes Mittel ausgeschlossen ist.“ Darüber hinaus müsse eine Sperrung im Interesse der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden sein.

Das schlägt der Rhein-Sieg-Kreis vor

Was also tun? Nach Ansicht des Kreises könnten andere Maßnahmen die Lage vor der Schule entschärfen. So könnte etwa ein Ausbau der Gehwege geprüft werden, um die Sicherheit für die Schulkinder zu erhöhen.

Allerdings wäre für einen solchen Ausbau nicht der Kreis, sondern die Gemeinde Alfter zuständig. Weiter bringt die Kreisverwaltung die Einrichtung von Hol- und Bringzonen ins Spiel. Dort könnten Eltern ihre Kinder, ein wenig von der Schule entfernt, abliefern und abholen, sodass die Kinder das letzte Stück zur und von der Schule zu Fuß gehen.

In der Tat hat die Oedekovenerin in ihrem Bürgerantrag auch diese Idee ins Spiel gebracht und als Hol- und Bringzone den Parkplatz am Rathaus vorgeschlagen. Erstmalig thematisiert wurde der Bürgerantrag in der letzten Sitzung des zuständigen Alfterer Haupt- und Finanzausschusses vor der Sommerpause. Einstimmig hatten die Ausschussmitglieder die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung zur Kenntnis genommen, dass ein externes Planungsbüro derzeit an der Schulwegplanung für die Oedekovener Grundschule arbeitet und der Bürgerantrag darin einfließen soll.

Für die Grundschulen in Witterschlick und Alfter-Ort existieren bereits Schulwegpläne, damit Kinder den Schulweg möglichst sicher meistern. Die Pläne sind auf den Internetseiten der Schulen zu finden.

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