Baukrise Neue Kultur- und Sporthalle in Alfter wird deutlich teurer als geplant

Alfter · Die Kostensteigerungen im Bausektor machen auch vor der Umgestaltung am Herrenwingert nicht Halt. Der Fördermittelberater stimmt die Politik darauf ein, den Gürtel enger zu schnallen – ein Element ist beim Sparen allerdings tabu.

 Durch die Baukrise wird auch die Sanierung des Alfterer Ortskerns teurer. Die Stadt muss sich womöglich von Teilen des Projekts trennen.

Durch die Baukrise wird auch die Sanierung des Alfterer Ortskerns teurer. Die Stadt muss sich womöglich von Teilen des Projekts trennen.

Foto: Axel Vogel

Die Umgestaltung des Areals am Herrenwingert im Alfterer Ortskern wird deutlich teurer. Das ist jetzt bei der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung deutlich geworden. Der erste Schritt für das Sanierungsprojekt ging Anfang August mit der Grundsteinlegung für die neue Kultur- und Sporthalle (KSH) über die Bühne. Die Förderzusage für den zweiten Jahresabschnitt des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) soll in den nächsten Tagen eintreffen. In der zweiten Phase stehen der Start des Hof- und Fassadenprogramms, der Rückbau des Bolzplatzes, die Einstellung eines Quartiersarchitekten und Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt auf der Agenda.

Der Ausschuss, der im Hotel-Restaurant Lambertushof in Witterschlickhat tagte, hat den dritten Förderantrag für 2023 auf den Weg gebracht. Eines wurde klar bei den Berichten über den baulichen Fortschritt der KSH von Architekt Ulrich Königs und dem Fördermittelberater des ISEK-Prozesses, Rainer Kallscheuer von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK): Infolge der Kostenexplosion im Bausektor von teilweise mehr als 20 Prozent wird der Rahmen von 8,7 Millionen Euro nicht zu halten sein. Die Teuerung dürfte sich auf das gesamte ISEK-Projekt mit veranschlagten Gesamtkosten von bislang 17 Millionen Euro auswirken – man müsse deshalb eventuell innerhalb des Gesamtmaßnahme auf andere Projekte verzichten, stimmte Kallscheuer die Politik auf Sparsamkeit ein. Dass das Projekt teurer wird, hat der Berater den Fördermittelgebern bereits mitgeteilt. Noch steht eine Rückmeldung vom NRW-Bauministerium aus.

Schlosspark soll nicht eingespart werden

Im kommenden Jahr stehen die Neugestaltung der KSH-Außenanlagen, der Rückbau der Turnhalle, die Umgestaltung des Schlossparks samt Entrée sowie weitere Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem für die Teilnahme am Tag der Städtebauförderung, auf dem Programm. Kostenpunkt: insgesamt 2,9 Millionen Euro, von denen Alfter 882.000 Euro aus eigener Tasche zahlt. Klar sei bei allen Sparzwängen, dass die Gestaltung des Schlossparks nicht angetastet werden solle, machte Rainer Kallscheuer noch einmal deutlich: „Dem Fördermittelgeber war schon wichtig, den Park der Öffentlichkeit zu geben.“ Bei den Vorstellungen zur „Grünen Mitte“ sei hingegen zu überlegen, ob dabei nicht Abstriche möglich seien, „ohne den Kern des ISEK zu berühren“.

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