Neuer Krimi „Insellicht“ Heinrich Heine und ein rästelhafter Mordfall auf Norderney

Alfter-Gielsdorf · Die Alfterer Schriftstellerin Anja Eichbaum hat ihren fünften Krimi veröffentlicht. Erneut spielt die Handlung auf Norderney - führt aber auch nach Bonn. Dichter Heinrich Heine spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Im Gespräch mit dem GA erzählt die Autorin, wie sie auf diese Idee gekommen ist.

 In Anja Eichbaums neuem Krimi führen die Ermittlungen von Norderney nach Bonn.

In Anja Eichbaums neuem Krimi führen die Ermittlungen von Norderney nach Bonn.

Foto: Christoph Meurer

Die Frage muss gestellt werden: Hat Anja Eichbaum nicht die Sorge, irgendwann einmal ein Norderney-Verbot zu erhalten? Schließlich macht sie die Insel regelmäßig zum Schauplatz von Verbrechen. Die in Alfter-Gielsdorf lebende Autorin muss lachen. Ihre Bücher lägen in der dortigen Buchhandlung aus. „Sie verkaufen sich dort gut“, sagt sie. Mit „Insellicht“ hat die 59-Jährige nun ihren fünften Krimi veröffentlicht – und vier davon spielen auf der von Eichbaum so geliebten ostfriesischen Insel.

Aber nicht nur dort. Wie auch schon im vorherigen Band um den Inselpolizisten Martin Ziegler und die Polizeipsychologin Ruth Keiser, hat Eichbaum Teile der Handlung nach Bonn verlegt. Und die hat es in sich. Ein Mordfall, der den Ermittlern Rätsel aufgibt, der berühmte Dichter Heinrich Heine und ein umstrittenes Denkmal für ihn sowie die Frage nach jüdischem Leben im heutigen Deutschland: Das alles verwebt Eichbaum zu einer spannenden Story.

Über Heinrich Heine fügen sich Bonn und Norderney zusammen

Doch warum gerade Heine? „Der Verlag kam mit der Idee auf mich zu, etwas Historisches zu schreiben“, sagt Eichbaum. „Das ist aber nicht mein Genre.“ Aber auch aufgrund ihres „halben Germanistikstudiums“ sei ihr dann Heine in den Sinn gekommen, so Eichbaum. Und schließlich sei das Verhältnis der Menschen auf Norderney zu Heine, der 1825 und 1826 die Sommer auf der Insel verbrachte, immer noch schwierig. In Bonn hat Heine wiederum einen Teil seiner Studienzeit absolviert. „So viele Puzzleteile, die ich zusammenführe“, sagt Eichbaum. So folgen die Leserinnen und Leser im Verlauf der Handlung den Figuren etwa an die Gedenkstätte zur Erinnerung an die alte Bonner Synagoge am Rheinufer oder auf den jüdischen Friedhof in Schwarzrheindorf. Und natürlich über die Insel Norderney.

Wenn Eichbaum mit dem Schreiben eines Buches beginnt, hat sie natürlich eine Idee, wo es mit der Handlung langgehen soll. Im Verlauf der Arbeit am Text entwickeln sich Handlung und Figuren aber weiter. Was für „Insellicht“ bedeutet: „Das Buch ist anders geworden, als es im Exposé für den Verlag steht“, so Eichbaum.

Arbeiten am Schreibtisch und im Café

Schreiben ist für die Gielsdorferin weiterhin eine, wenn auch intensive, Nebenbeschäftigung. Die Diplom-Sozialarbeiterin arbeitet in leitender Funktion in der Kinder- und Jugendhilfe.

Ihr Schreibtisch steht im Wohnzimmer. An ihren Romanen arbeitet sie aber nicht nur dort, sondern etwa auch in Cafés. „Ich kann gut dort schreiben, wo Menschen um mich herum sind“, erläutert Eichbaum. Das gilt auch für ihren sechsten Krimi, den sie kürzlich vollendet hat. Auch dessen Handlung spielt wieder auf Norderney. Den Erfolg von Regionalkrimis sieht Eichbaum im Wiedererkennungswert der Örtlichkeiten für die Leserinnen und Leser. Demnach dürfen Norderney-Fans von Anja Eichbaum sicher noch mehr erwarten. „Norderney muss schon“, betont sie, „aber nicht immer im selben Schema.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Sanchez kehrt ins Team zurück
Baseball: Bonn Capitals zu Gast bei den Dohren Wild Farmers Sanchez kehrt ins Team zurück
Aus dem Ressort