Inklusion in Alfter Noch viel Klärungsbedarf

ALFTER · Auch die Gemeinde Alfter arbeitet an der Umsetzung der UN-Konvention zur Gleichstellung behinderter Menschen in der Gesellschaft, doch vor konkreten Schritten besteht noch viel Klärungs- und Gesprächsbedarf. Insbesondere für die Schaffung von inklusiven Plätzen an den drei Alfterer Grundschulen fehlt es noch an einer klaren Gesetzeslage und der personellen Ausstattung.

"Inklusion ist nach Auskunft aller Fachleute nicht zum Nulltarif zu haben", trug Bürgermeister Rolf Schumacher dem Rat aus dem Sachstandbericht zum Thema vor. Es stand auf Antrag der Fraktion der Grünen auf der Tagesordnung, nachdem der Schulausschuss vor einem Jahr ebenfalls auf Antrag der Grünen einstimmig beschlossen hatte, dass möglichst schon zum Schuljahr 2013/14 an wenigstens einer Alfterer Grundschule Plätze für Kinder mit Förderbedarf geschaffen werden sollten.

Schumacher verwies darauf, dass der Rechtsanspruch von Kindern mit Förderbedarf auf einen Platz an einer Grundschule seitens der Landesregierung und entsprechend der aktuellen Beschlusslage des nordrhein-westfälischen Landtags auf das Schuljahr 2014/15 verschoben wurde. "Genaue gesetzliche Regelungen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen", erläuterte der Bürgermeister. Das Land dürfe die Kommunen bei der Bewältigung dieser zentralen gesellschaftlichen Aufgabe aber nicht im Stich lassen. Ungeachtet dessen laufen gemeindeintern die Abstimmungsgespräche mit den Leiterinnen der drei Alfterer Grundschulen.

Sie wollen ihre Sicht auf die Erfordernisse für eine inklusive Beschulung zu gegebener Zeit den Gremien der Gemeinde Alfter vorstellen. Ein entscheidender Punkt für die Umsetzung, so berichtet Schumacher, sei beispielsweise die ausreichende Ausstattung des Lehrerkollegiums. Darüber müsste mit der Schulaufsicht noch gesprochen werden.

Darüber hinaus erwarten die Rektorinnen, dass der Beratungsaufwand für Eltern von Kindern mit Förderbedarf deutlich steigen wird. "Ziel ist es, zum Schuljahr 2014/15 möglichst an allen drei Grundschulen gemeinsamen Unterricht zu ermöglichen", heißt es im Sachstandsbericht. Zurzeit beträgt die Integrationsquote null Prozent.

Ein Schulkind mit dem Förderschwerpunkt "Hören" an der Witterschlicker Grundschule wird darin nicht erfasst, da Kinder mit diesem Förderbedarf generell an Regelschulen unterrichtet werden können. Die Anregung der Grünen, einen Alfterer Wegweiser für Menschen mit Behinderungen zu erstellen, wurde von der Verwaltung begrüßt.

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