Brauchtum in Alfter Oedekovener feiern ihren neuen Dorfplatz

ALFTER-OEDEKOVEN · Die Fläche unterhalb des Katharina-von-Bora-Hauses am Jungfernpfad soll künftig zum Treffpunkt der Ortsvereine werden. Den Anfang machte der Sommer-Biergarten als Ersatz für die Kirmes-Tradition.

Die Zeit der wechselnden Veranstaltungsorte und des Ringens um den Fortbestand der Kirmes im Ort ist passé: Oedekoven hat jetzt einen eigenen Dorfplatz. „Endlich“, wie Ortsausschussvorsitzender Josef Müllenbruck betont. Mit der zweiten Auflage des Sommer-Biergartens des Sportvereins (SV) Oedekoven und des Tambourcorps Oedekoven weihten die beiden Vereine und der Ortsausschuss am Samstag die neue Stätte unterhalb des evangelischen Gemeindehauses am Jungfernpfad ein.

Im Dezember hatte die Alfterer Politik auf einen Bürgerantrag des Ortsausschusses hin ihr Okay für die Herrichtung des Festplatzes gegeben. Die Fläche unterhalb des Katharina-von-Bora-Hauses gehört der Gemeinde Alfter und wird von der evangelischen Kirchengemeinde gepachtet. 20 000 Euro sind aus dem Haushalt der Gemeinde geflossen, damit die Oedekovener einen Dorfplatz ihr Eigen nennen können. Die Begradigung des Areals habe das gesamte Geld verschlungen, sagt Müllenbruck. Eigentlich sei noch angedacht gewesen, von den Mitteln einen Elektro- und Wasseranschluss zu legen. „Wir haben uns aber dann geeinigt, dass es so eingerichtet wird, dass wir die Versorgungsleitungen von der evangelischen Gemeinde nutzen können.“

Umgestaltung kostete 20 000 Euro

Gut 150 Besucher, schätzt Müllenbruck, kamen am Samstag zum geselligen Umtrunk auf dem Festplatz. Vor allem, dass man sich auf den Bierbänken sowie am Getränkewagen gemütlich unterhalten kann, sei bei vielen gut angekommen, erzählt der Vorsitzende. Das hätten bei der Kirmes zuletzt viele vermisst. Deren Aus hatte der Ortsausschuss vergangenen Sommer verkündet, nachdem trotz neuer Ideen und Angebote immer weniger Besucher kamen. Aber auch die wechselnden Veranstaltungsplätze hätten es schwierig gemacht, die Tradition aufrecht zu erhalten, erzählt Müllenbruck. Lange Zeit standen Festzelt und Fahrgeschäfte an der Grundschule, dann musste der Ortsausschuss ins Pfarrzentrum ausweichen. Zuletzt nutzte er die Fläche an der Hauptschule, doch auch dort war kein Platz mehr für Fahrgeschäfte.

„Der Aufwand stand in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag. Und für den Ortsausschuss ist ein jahrelanges Minus-Geschäft nicht machbar“, so der Vorsitzende, der sich freut, dass der neue Dorfplatz zentral gelegen sei und dass mit dem Sommer-Biergarten eine neue Tradition für das vierte Wochenende im August gefunden zu sein scheint. Das gesellige Angebot hatten Sportverein und Tambourcorps vergangenes Jahr erstmals anstelle der Kirmes gemacht. „Das wurde schon sehr gut angenommen, und jetzt kamen noch mehr Leute“, sagt Müllenbruck.

Kein Martinsfeuer auf dem neuen Platz

Arbeit steht für den Ortsausschuss nun mit der Begrünung der Fläche an. Im Herbst solle der Rasen neu ausgesät werden, kündigt der Vorsitzende an. Deshalb werde es dieses Jahr vermutlich noch nicht klappen, das Martinsfeuer auf dem Dorfplatz zu zünden. Aber für den Maibaum sei schon eine Vorrichtung vorgesehen.

Auch der Zirkus-Workshop für Kinder, den die evangelische Gemeinde in den Sommerferien anbietet, wird weiterhin hier stattfinden. Und auch Vereine sowie Privatleute könnten die Fläche für Feste nutzen, sagt Müllenbruck.

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