Öffentlicher Nahverkehr in Alfter Politik trifft Entscheidung zur Buslinie 882

Alfter · Bekommt die Buslinie 882 einen dichteren Takt und mehr Haltestellen? Darüber musste jetzt die Alfterer Politik entscheiden. So ist das Votum ausgefallen.

Ein Bus der Linie 882 an der Stadtbahnhaltestelle „Alfter – Alanus Hochschule“. Archivfoto: Axel Vogel

Ein Bus der Linie 882 an der Stadtbahnhaltestelle „Alfter – Alanus Hochschule“. Archivfoto: Axel Vogel

Die Buslinie 882 soll vorerst nicht ausgeweitet werden. Bei vier Gegenstimmen der Grünen hat der Alfterer Haupt- und Finanzausschuss das Projekt auf Eis gelegt. Dabei wird die Kleinbuslinie, die Alfter-Ort mit dem Roisdorfer Bahnhof verbindet, stark nachgefragt. Eine Erweiterung hat daher durchaus Sinn. Allerdings fehlt der Gemeinde Alfter das Geld dafür.

Für im Raum stehende Erweiterungen der Linie mit mehr Haltestellen und einem dichteren Takt kämen auf die Gemeinde Investitionskosten von bis zu 360.000 Euro zu sowie jährliche Betriebskosten von bis zu 115.000 Euro. Mit Blick auf die finanzielle Lage Alfters im Haushaltssicherungskonzept sieht die Gemeindeverwaltung daher keinen Spielraum – „auch wenn wir uns alle einig sind, dass es eine sinnvolle Maßnahme ist“, wie Bürgermeister Rolf Schumacher in der Ausschusssitzung sagte.

ÖPNV in Alfter: Politik trifft Entscheidung zur Buslinie 882
Foto: Grafik/General-Anzeiger

Eine endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. März. Das Thema soll im Rahmen der Haushaltskonsolidierung noch einmal auf der Tagesordnung stehen, um zu prüfen, ob eine Ausweitung der Buslinie doch noch in nächster Zeit realisierbar ist. Zumal die Mitglieder des Kreisplanungsausschusses bereits einstimmig dafür votierten. Als Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr in der Region ist der Rhein-Sieg-Kreis zuständig, die Kosten für den ÖPNV teilen sich allerdings der Kreis und die jeweils betroffene Kommune.

„ÖPNV ist nicht gerade billig, aber wir brauchen ihn und müssen ihn weiter ausbauen. Wir haben jetzt die Chance, den Rhein-Sieg-Kreis für uns planen zu lassen“, sagte Ausschussmitglied Michael Schroerlücke (Grüne). Bernhard Schürmann (UWG) forderte in dem Zusammenhang den Ausbau des Busverkehrs nach Volmershoven-Heidgen. Das sei eine „Frage der Gleichbehandlung“, meinte er. Einen besseren ÖPNV wünschte sich auch Christopher Ehlert (CDU), aber die Entscheidung sei dem Haushalt geschuldet. „Wir sind hochdefizitär. Eine weitere Belastung können wir den Bürgern nicht zumuten“, sagte Miriam Clemens (FDP).

Ein wenig schwer, gegen die Ausweitung der Buslinie zu stimmen, tat sich Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler). Bei den Beratungen zum Doppelhaushalt 2024/25 will er das Thema erneut aufgreifen. „Es ist zu wichtig, um es für die nächsten drei Jahre komplett aus dem Rat zu nehmen“, sagt er. Für Wilhelm Windhuis (Grüne) war die Argumentation aus Haushaltssicht nicht ganz nachvollziehbar. Seine Fraktion habe einst einen Antrag auf Erweiterung der Buslinie gestellt, jetzt sei die Gelegenheit da und es werde gekniffen.

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