Private Gärten besichtigen Wo sich die letzten Gartenpforten in diesem Jahr für exklusive Einblicke öffnen

Alfter-Witterschlick · Offene Gartenpforte in Alfter: Am Wochenende lädt das Ehepaar Meuer in seinen Garten in Witterschlick ein. Dort gibt es eine bunte Pflanzen-Vielfalt zu sehen – und sogar tropische Gewächse.

 Brigitte Meuer zeigt ihren Garten in Alfter-Witterschlick gern interessierten Besucherinnen und Besuchern. In den vergangenen beiden Jahren hat das Ehepaar aufwendig umgebaut.

Brigitte Meuer zeigt ihren Garten in Alfter-Witterschlick gern interessierten Besucherinnen und Besuchern. In den vergangenen beiden Jahren hat das Ehepaar aufwendig umgebaut.

Foto: Felizia Schug

Es blüht in allen erdenklichen Farben: Die Bandbreite reicht von Gelb bis Violett im Garten des Ehepaars Meuer in Alfter-Witterschlick. „Ich bin ein Farbenmensch“, sagt die Besitzerin Brigitte Meuer. Das spiegelt sich nicht nur in ihren Blumen, sondern auch in ihrer Kleidung und ihren Hobbys wider. Denn die 63-Jährige hat im ersten Stock ihres Hauses, in dem sie seit 32 Jahren gemeinsam mit Ehemann Franz Josef wohnt, ein Atelier. In ihrem Haus und dem liebevoll gestalteten Garten gibt sie regelmäßig Kunstkurse. Ihr „kleines Naturparadies“, wie das Paar es nennt, wollen sie mit anderen teilen: Nicht nur bei Malkursen, sondern auch am kommenden Wochenende, dem 17. und 18. September, im Rahmen der Offenen Gartenpforte 2022. Dabei lädt das Ehepaar Meuer Interessierte zu sich in den Garten ein.

Pforte, öffne dich

Die regelmäßig stattfindende Veranstaltung im Rheinland soll Gelegenheit bieten, andere Gärten anzuschauen, sich inspirieren zu lassen und mit anderen Naturfreundinnen und -freunden auszutauschen. „Wir haben dieses Jahr schon zweimal mitgemacht“, berichtet Brigitte Meuer. Das erste Mal, dass sie ihre Pforten für Fremde öffneten, sei schon zehn oder 15 Jahre her, erinnert sie sich.

2022 laden die beiden Naturbegeisterten besonders gerne ein, denn sie haben vor zwei Jahren damit begonnen, ihren Garten in Eigenregie umzubauen. Ihr Sohn ist Gartenlandschaftsbauer und hat seine Firma in Rheinbach. „Er hat das für uns geplant und wir haben dann gemeinsam an den Wochenenden alles umgegraben, gebaut und bepflanzt“, erklärt die 63-Jährige. Von April 2019 bis Januar 2021 dauerten die umfangreichen Umbauarbeiten auf ihrem Grundstück.

Vielfalt im Garten

Beim Bepflanzen sei es ihr besonders wichtig gewesen, dass das ganze Jahr etwas blüht, sagt die Gartenbesitzerin. Möglich macht das eine große Vielfalt an Pflanzen: Von der Zaubernuss, dem Schneeball und dem Winterjasmin über die Frühlingszwiebeln, die Polsterstauden, die Rosen, die heiß geliebten Klematis bis zu den Herbstanemonen – das Ehepaar scheint sich diesen Traum verwirklicht zu haben.

Um allen Gewächsen das ganze Jahr über gerecht zu werden, haben die Meuers in professionelle Technik investiert: Eine Bewässerungsanlage, abgedeckt mit Mineralsplit, versorgt die heimische Flora mit Feuchtigkeit. Zusätzlich zu der Bewässerung der Pflanzen haben die beiden auch Wasserquellen für Insekten, Vögel und Kleintiere aufgestellt. Darüber freuen sich nicht nur die Tiere, sondern auch die Hobbygärtnerin profitiert davon: „Ich freue mich, denn der Igel ist seit kurzem endlich wieder da, und auf meinen Kräutern tummeln sich die Bienen.“

Veränderte Bedingungen

Doch die Natur bringe auch Herausforderungen mit sich, sagt die 63-Jährige: „Die kleine Vogelwelt wird durch große Vögel, wie Krähen, Elstern oder Sperber, vertrieben.“ Darum hat das Paar Nistkästen für Kohl- und Blaumeisen aufgehängt. Weitere Probleme sind Schädlinge und die enorme Trockenheit: „Viele Pflanzen bekommen Sonnenbrand“, beklagt Brigitte Meuer. Es werde in Zukunft immer wichtiger, seinen Garten dem Klima und dem eigenen Standort anzupassen, meint sie.

Wer diese Bedingungen gut nutzt, kann von den veränderten klimatischen Bedingungen auch profitieren: „Es wird künftig immer besser möglich sein, tropische Pflanzen zu züchten“, sagt Brigitte Meuer mit Blick auf die Passiflora, die sich an ihrer Terrasse entlang schlängelt. Besser bekannt sind die Früchte dieser Pflanze, die Passionsfrüchte. „Ich habe sie wegen der auffällig schönen Blüte gekauft“, erklärt die 63-Jährige. Sie habe niemals gedacht, dass das Gewächs hier in Deutschland wirklich Früchte tragen könnte – dieser Erfolg der hauseigenen Zucht begeistert Brigitte Meuer.

Zwischen den heimischen Blumen, Bäumen und Kräutern im Garten in Alfter-Witterschlick finden sich noch weitere exotische Gewächse, die allesamt am Wochenende von Besucherinnen und Besuchern bestaunt werden dürfen.

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