Umbau Planung für den Herrenwingert in Alfter schreitet voran

Alfter. · Bis Ende September muss Alfter das neue Konzept für die Umgestaltung des Herrenwingert fertigstellen. Eine Pleite wie im vergangenen Jahr soll es nicht mehr geben.

 Noch wird der Herrenwingert in Alfter-Ort von geparkten Autos dominiert. Das soll sich aber ändern.

Noch wird der Herrenwingert in Alfter-Ort von geparkten Autos dominiert. Das soll sich aber ändern.

Foto: Matthias Kehrein

Dieses Mal soll es mit den dem Geld klappen. Dafür legen sich Verwaltungsmitarbeiter sowie externe Fachleute und Berater derzeit mächtig ins Zeug. Schließlich geht es um mehrere Millionen Euro, die die Gemeinde Alfter vom Land NRW für die Umgestaltung des Herrenwingert haben will. Und bekanntlich ist das schon einmal schiefgegangen. Wie berichtet, war die Gemeinde im vergangenen Jahr mit ihrem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für das Zentrum von Alfter-Ort bei der Städtebauförderung des Landes nicht zum Zug gekommen. Zwar hatte die zuständige Bezirksregierung Köln das Projekt gelobt, ihm allerdings nicht die notwendige Ausarbeitung attestiert, um Fördergelder zu bekommen. Mit einem neuerlichen Antrag Ende September soll das nicht mehr passieren.

■ Das ist geplant: Am Herrenwingert soll sich einiges tun. Nach Plänen des Architekturbüros Königs und des Landschaftsarchitekturbüros „stern landschaften“ soll ein Lindenhain, eine grüne Mitte, ein autofreier Platz mit unterirdischen Stellplätzen und Buswendeplatz, ein neues Supermarktgebäude mit Wohnungen, eine neue Mehrzweckhalle und eine bessere Verbindung zum Schloss entstehen. Umgesetzt werden soll das alles etappenweise – mit dem Bau der Mehrzweckhalle als erstem Projekt.

■ Die Mehrzweckhalle: Für das Gebäude wurden die Pläne mittlerweile überarbeitet und konkretisiert, auch was das Belegungskonzept betrifft. Wie berichtet, soll die alte Turnhalle abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser soll aber keine reine Sportstätte mehr sein, sondern ein Raum für Veranstaltungen, Versammlungen und ähnliches  – mit Quartierstreffpunkt oder Café. Ursprünglich war vorgesehen, auf dem Dach einen Spielplatz zu bauen. Nun haben sich die Pläne geändert. Auf das Dach soll ein neuer Bolzplatz, ein Spielplatz dorthin, wo noch der alte Bolzplatz ist. „Die Mehrzweckhalle spielt im Gesamtkonzept eine wichtige Rolle“, hatte Architekt Ulrich Königs in der jüngsten Sitzung des Alfterer Gemeinderats gesagt, als der aktuelle Stand der Arbeiten am Förderantrag präsentiert wurde.

Bürgermeister Rolf Schumacher hatte darauf hingewiesen, dass es für den Förderantrag wichtig sei, dass die Halle überwiegend eine nicht-schulische Nutzung erfahre. Dass der Spielplatz nun ebenerdig angelegt werden soll, habe unter anderem damit zu tun, dass die Kinder so besser beaufsichtigt werden könnten, sagte Schumacher im Nachgang der Sitzung dem GA. Die Mehrzweckhalle soll in Holzbauweise entstehen und bei Veranstaltungen bis zu 400 Personen Platz bieten.

■ Die Autos: Aktuell gibt es auf dem Herrenwingert 120 Parkplätze. „So sollte eine Ortsmitte in der Mitte des 21. Jahrhunderts aber nicht mehr aussehen“, meinte Königs perspektivisch. Nach der Umgestaltung sollen 107 Parkplätze in einer eingeschossigen Tiefgarage zu finden sein und lediglich 14 noch oberirdisch.

 Nach den Plänen von "Königs Architekten" und des Büros "stern landschaften" könnte der Herrenwingert einmal so aussehen.

Nach den Plänen von "Königs Architekten" und des Büros "stern landschaften" könnte der Herrenwingert einmal so aussehen.

Foto: KÖNIGS ARCHITEKTEN, KÖLN

■ Der Supermarkt: Geplant ist auch ein neues Supermarktgebäude, obgleich dieses als rentable Maßnahme nicht förderfähig ist. Auch hierbei spielt das Dach eine wichtige Rolle. Auf dem Supermarkt sollen neun Wohnungen entstehen.

■ Das weitere Vorgehen: Zur Verbesserung des ISEK hat die Gemeinde die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft ins Boot geholt. Dessen Mitarbeiter Rainer Kalscheuer erläuterte in der Ratssitzung, dass nun auch die Kosten über die Umgestaltung des Herrenwingert aktualisiert würden. Die Berechnungen zum gescheiterten Förderantrag im vergangenen Jahr lagen bei rund 17,6 Millionen Euro, mit einem Eigenanteil von rund 5,3 Millionen Euro.

Konkrete Zahlen könne er jetzt noch nicht nennen, so Kalscheuer weiter. Er könne auch nicht garantieren, dass der Antrag in diesem Jahr Erfolg habe, man tue aber das Beste. Kalscheuer gab den Ratsmitgliedern mit in die Sommerpause: „Gehen Sie davon aus, dass das klappt.“

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