Dorfplatz und Turnhalle in Witterschlick Probleme mit Alkohol und Scherben

ALFTER-WITTERSCHLICK · Bürgerbeschwerden über das Verhalten von Jugendlichen in der Ortsmitte von Witterschlick und mögliche Maßnahmen gegen Lärmbelästigung und angeblichen Drogenkonsum haben jetzt den Rat der Gemeinde Alfter beschäftigt. Das Thema soll auf Antrag der FDP im Ausschuss für Kinder, Jugend, Senioren und Soziales weiter beraten werden.

 Fast verwaist: der Witterschlicker Dorfplatz. Mit dem Thema soll sich jetzt der Ausschuss für Kinder, Jugend, Senioren und Soziales der Gemeinde Alfter beschäftigen.

Fast verwaist: der Witterschlicker Dorfplatz. Mit dem Thema soll sich jetzt der Ausschuss für Kinder, Jugend, Senioren und Soziales der Gemeinde Alfter beschäftigen.

Foto: Roland Kohls

Auf Vorschlag von Wilhelm Windhuis (Grüne) sollen auch Vertreter des Kreisjugendamtes eingeladen werden, die unter anderem in der Drogenprävention tätig sind. Anwohnerbeschwerden beziehen sich zum einen auf lärmendes Fußballspiel auf dem Witterschlicker Schulhof und Dorfplatz und die Gefahr von Sachbeschädigungen. Zum anderen schilderte eine Anwohnerin in der Bürgerfragestunde des Rats Probleme mit Drogen, Alkohol und Scherben an der Turnhalle.

Dort wurde in gemeinsamer Absprache von Gemeinde, Polizei und Fachleuten aus der Jugendarbeit vor zwei Jahren ein ausrangierter Busunterstand als Treffpunkt für Jugendliche eingerichtet. "Die Probleme sind uns bekannt", sagte Bürgermeister Rolf Schumacher und verwies auf eine Fülle von Maßnahmen der Verwaltung. Das reiche von Kontrollen des Ordnungsamtes bis zu Platzverweisen, von Gesprächen mit der Polizei bis zum regelmäßigen Austausch mit Vertretern des Kreisjugendamtes und des Witterschlicker Jugendtreffpunktes "JumP", von Sperrvorrichtungen gegen unberechtigtes Betreten im Bereich der Grundschule bis hin zur Säuberung der Turnhallenwiese. Darüber hinaus könnten Bürger im Bedarfsfall selbst die Polizei rufen oder mit dem Bezirksbeamten vor Ort Kontakt aufnehmen.

Wichtig ist Bürgermeister Rolf Schumacher aber vor allem der präventive Ansatz: "Aus unserer Sicht ist die Ausweitung und die Intensivierung des Freizeitangebotes in Witterschlick und Volmershoven-Heidgen eine zentrale Maßnahme." Dazu zählen nicht nur das offene Angebot im Jugendtreff "JumP", sondern auch die Spielwiese und der Unterstand an der Turnhalle, die Kunstrasenplätze mit den entsprechenden Vereinsangeboten, die öffentliche Bolzfläche am Sportplatz Witterschlick sowie die Dirt-Bike-Anlage und das Baseballfeld in Volmershoven. "Die Jugendlichen gehören zu unserer Gemeinde. Sie wollen sich treffen. Wir werden sie nicht vertreiben", stellte Schumacher klar.

Präventive Jugend- und Jugendsozialpolitik sei eine permanente Aufgabe, der sich Verwaltung, Politik, Vereine und Bürgerschaft kontinuierlich stellen müssten. "Mit Verboten erreichen wir nichts. Wir müssen das Gespräch suchen. Die Jugend gehört zu uns", fand auch Sigrit Pippon (CDU). Die Ortsvorsteherin von Witterschlick wohnt unweit der Turnhalle und hat nach ihrer Darstellung schon häufiger und erfolgreich die Jugendlichen ermahnt, am Abend leiser zu sein. "Mit denen kann man reden. Die sind einsichtig." Auch Rena Hansmeyer (SPD) plädierte dafür, der Jugend ihren Freiraum zu lassen, und Wilhelm Windhuis (Grüne) meinte: "Ich weiß nicht, was richtig ist. Wir sollten am Thema dran bleiben, aber den Ball flach halten."

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