Tour "Alfter bewegt" Radeln, reiten und schlemmen

ALFTER · Kasimir und Alex staunten nicht schlecht: Normalerweise sind sie die beiden einzigen Esel auf dem Bauernhof der Familie Mandt. Am Maifeiertag jedoch erklomm eine große Anzahl von "entfernten Verwandten" in Form von Drahteseln die steile Anhöhe des Taubenweiherwegs. Unter dem Motto "Alfter bewegt" traten hunderte Radler in die Pedale, um an den insgesamt 14 Stationen des 25 Kilometer langen Rundkurses über die Dörfer schauen, schlemmen und genießen zu können.

 Unterwegs am Maifeiertag: Viele Radfahrer machten sich in Alfter auf den Weg zu einer der 14 Stationen.

Unterwegs am Maifeiertag: Viele Radfahrer machten sich in Alfter auf den Weg zu einer der 14 Stationen.

Foto: Henry

Vor allem Letzteres war Bürgermeister Rolf Schumacher, der die Teilnehmer der von der Gemeinde Alfter organisierten Tour am Startpunkt Hertersplatz begrüßte, wichtig. "Es soll ein ?Genussradeln' sein, um die Schönheiten der Gemeinde, die Betriebe und kulturellen Einrichtungen kennenzulernen", gab er den Radlern mit auf den Weg. Auf Einladung des Bürgermeisters schwang sich auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen in den Sattel.

Gemeinsam mit rund 60 Gleichgesinnten ging es nach einem "Auf die Plätze, fertig, los!" auf die vom ADFC geführte Reise. "Das Wetter ist perfekt", freute sich Schumacher. "Gegenüber den Vorjahren hat sich die Teilnehmerzahl alleine am Startpunkt etwa verdreifacht."

Gut gelaunt machte sich Elena Kühn mit Mutter und Oma auf den Weg. Bereits an ihrer ersten Station, dem Bauernhof Mandt, war eine leckere Wegzehrung fällig. "Wir haben schließlich noch einen langen Weg vor uns", sagte die Achtjährige. Die dreijährige Madita wiederum hatte mit Radfahren noch gar nichts im Sinn. Sie genoss den Bauernhofbesuch auf dem Rücken eines Pferdes, das geduldig seine Runden drehte.

Nach dem Reiten war dann erst einmal Ruhe angesagt - und die gab's beim Schmökern in der Öffentlichen Bücherei Alfter, die erstmalig zum Angebot von "Alfter bewegt" gehörte. "Schon alleine, weil vor unserer Bücherei der schönste Fahrradständer Alfters steht, wollten wir unbedingt teilnehmen", berichtet Franzis Steinhauer, Leiterin der Bücherei. Die vielleicht schönste Gartenanlage präsentierte sich in der ehemaligen Alfterer Ölmühle, die heute unter dem klangvollen Namen "En de Hött" mit kulinarischen Genüssen lockt. "Wenn im Sommer der Lavendel blüht, duftet der ganze Hof", schwärmt Inhaberin Irene Strunk, die ihre Besucher zu einem Rundgang einlud und den Gaumen mit außergewöhnlichem Fingerfood verwöhnte.

Kaffee und Kuchen gab es im Haus Kessenich in Witterschlick, der nach dem Besuch der Fotoausstellung über die Geschichte des Ortes besonders gut schmeckte. Wer Kinder im Schlepptau hatte, kam um einen Besuch des Bauernhofs Fritzen nicht herum. Während sich die Erwachsenen mit deftiger Gulaschsuppe stärken konnten, fütterte der Nachwuchs eifrig Kühe und Schafe.

Monika Kuhlmann und ihr Freundeskreis hatten den Hof als Startpunkt für ihre Tour gewählt und sich als nächstes Ziel das Werkhaus der Alanus Hochschule am Johannishof gesetzt. Dort erwartete die Besucher "Kunst to go", ein Mitmachangebot, das Wulpekula Schneider, Dozentin im Werkhaus der Alanus Hochschule, begleitete. Wie einst Max Ernst konnten große und kleine Gäste sich hier in der Frottagetechnik üben, bei der die Oberflächenstruktur eines Gegenstandes oder Materials durch Abreiben mittels Kreide oder Bleistift auf ein aufgelegtes Papier übertragen wird. "Viele Gäste haben wohl eine Ausstellung erwartet und sind überrascht, selbst tätig werden zu dürfen", berichtet die Dozentin, die passend zum Thema "Alfter bewegt" ihr Hauptmotiv wählte: den Drahtesel.

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