Sportler-Porträt Rudi Döhnert (55) aus Alfter ist ein Mountainbiker der ersten Stunde

Alfter · 1988 war Rudi Döhnert einer der ersten in Deutschland, die sich ein Mountainbike zulegten. Warum der 55-Jährige aus Alfter das als „die beste Entscheidung“ seines Lebens bezeichnet.

Rudi Döhnert ist mit seinem Mountainbike gern unterwegs im Wald, hier in der Nähe eines Sportplatzes in Alfter.

Rudi Döhnert ist mit seinem Mountainbike gern unterwegs im Wald, hier in der Nähe eines Sportplatzes in Alfter.

Foto: Axel Vogel

Sein Mountainbike braucht Rudi Döhnert wie die Luft zum Atmen. Regelmäßiges und intensives Training hat dem Wahl-Alfterer sportliche Erfolge beschert, zuletzt als Einzelfahrer beim 24-Stunden-Rennen von „Rad am Ring“ am Nürburgring. Dabei baute der 53-jährige Vertriebsmanager im Einzelhandel über 55 Runden seinen Vorsprung auf fünf Runden vor dem zweitplatzierten Fahrer aus und sicherte sich so den Sieg. 478 Kilometer und 10.500 Höhenmeter hat Döhnert dabei hinter sich gebracht. Auf einen Sieg hatte er bereits spekuliert. „Die Vorbereitung war sehr gut. Nach einem Drittel der Strecke war es eigentlich klar. Da hatte ich schon zwei Runden Vorsprung“, sagt der gebürtige Trierer schmunzelnd.

Seit Ende der 80er Jahre, als das aus den USA stammende Geländerad mit seinen breiten Reifen und starker Federung auch in Deutschland bekannt wurde, ist das Mountainbike die große Leidenschaft des Freizeitsportlers. 1988 war Döhnert einer der ersten Vertreter der neuen Disziplin in Rheinland-Pfalz. „Der Kauf eines Mountainbikes war die beste Entscheidung meines Lebens“, erinnerte sich der 55-Jährige, der seit seinem 18. Lebensjahr Ausdauersport treibt und bei zahlreichen Wettkämpfen dabei war und ist – als Läufer, Rennradfahrer und Mountainbiker, in Mannschaften oder/und als Einzelkämpfer.

Einmal machte er Pause – und joggte stattdessen

Schon 1992 war Rudi Döhnert bei einem Cross-Duathlon dabei, eine Kombination aus Mountainbike und Traillauf. In den Jahren 1993, 1994 und 1995 folgten Mountainbike-Mannschaftsrennen in Rheinland-Pfalz. Bei Radrennen am Nürburgring 2018 und 2019 landete er auf dem dritten beziehungsweise zweiten Platz. Während des Zweitstudiums in Bonn – eine Zeit, in der die Familie wuchs und die Trainingszeit knapp war – verlegte er seinen Schwerpunkt für einige Jahre aufs Laufen, bis 2001 mit dem Umzug nach Alfter das Geländerad wieder in den Mittelpunkt seines Ehrgeizes rückte.

Für Döhnert bietet das Mountainbike die ideale Kombination aus sportlicher Herausforderungen und Naturerfahrung. „Man ist unabhängig von Teerwegen, kann Wald- und Schotterwege benutzen“, erklärt Döhnert. Für seine Erfolge trainiert er hart. Besonders Strecken, bei denen es bergauf (uphill) geht, reizen ihn. Touren in Richtung Rheinbach, Hilberath, durchs Ahrtal, den Kottenforst oder bis Bad Münstereifel, oder auch rechtsrheinisch Richtung Sieg fährt er „mal eben“ ab. „Nicht die Kilometer zählen für mich, sondern die Höhenmeter. Diese sind zwar anstrengend, aber es geht auch wieder runter“, sagt der dreifache Familienvater, der keine festen Strecken hat und Routen unterwegs noch ändert.

Jugendliche sind in der Natur gut aufgehoben

Rudi Döhnert nutzt eine spezielle Variante des Geländerades. Bei seinem „Cross-Country“-Bike ist nur die vordere Gabel gefedert, was gut geeignet ist für unbefestigte Straßen, Wald-, Feld-, Kies- und Wiesenwege sowie Strecken mit kleineren Steigungen und Abfahrten. Deshalb findet er auch Geländeräder besonders geeignet für Kinder und Jugendliche, die dann „weg von der Straße sind“.

Dennoch lehnt er die Mountainbike-Trails, die Jugendliche in den vergangenen Jahren unerlaubt im Bonner Kottenforst etabliert haben, ab, da sie gefährlich seien. Die von der Stadt Bonn diesbezüglich durchgeführte Machbarkeitsstudie (der GA berichtete) sei daher „ein Anfang“. Demnach soll eine bestimmte Strecke im Kottenforst auf dem Venusberg für Mountainbikes eingerichtet werden.“ Junge Leute wollen keine längeren Strecken in die Eifel fahren, sondern ihren Spaß haben“, meint Döhnert.

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