Landwirtschaft in Impekoven Schmackhaft trotz kleiner Schönheitsfehler

Alfter-Impekoven · NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel gratuliert dem Projekt des Discounters Penny auf dem Naturhof Wolfsberg in Impekoven. „Bio-Helden“ - das ist Obst und Gemüse aus ökologischer Landwirtschaft, das in seiner Form von der gängigen Norm abweicht.

Krumme Gurken, kleine Äpfel, Karotten mit zwei Enden: Sie entsprechen nicht der Norm und gelangen deshalb meist nicht in den Verkauf. Dabei schmecken sie genauso gut wie Vorzeigeobst, manchmal sogar besser. Der Discounter Penny geht deshalb neue Wege und hat mit den „Bio-Helden“ Obst und Gemüse aus ökologischer Landwirtschaft mit kleinen Schönheitsfehlern in sein Sortiment aufgenommen. Das Kernobst kommt unter anderem vom Naturhof Wolfsberg, auf dem am Donnerstag der erste Geburtstag der „Bio-Helden“ gefeiert wurde.

Familie Mager vom Naturhof kann jetzt nicht nur Vierer-Packungen mit 700 Gramm Äpfeln anbieten, sondern auch Sechser-Packungen mit dem gleichen Gewicht. „Geschmacklich sind die Früchte genauso gut, nur sind sie eben kleiner“, so Andreas Mager, der den Hof mit seiner Frau Heike und seinen Kindern Christiane und Benedikt führt. Für den Naturland-Hof ist das Projekt ein Gewinn: „Ich schätze, dass wir im Vergleich zu den Vorjahren 20 Prozent mehr vermarkten und entsprechend mehr Umsatz machen.“

Das sei aber auch zwingend erforderlich, denn nur so sei die Familie in der Lage, die sehr arbeitsreichen Tätigkeiten in der Produktion und den Naturprojekten zu finanzieren. Vor Ort war ebenfalls NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. „Ich hoffe, dass das Modell von Penny Verbreitung findet und ein Zeichen setzt für die Wertschätzung von Lebensmitteln“, sagte er.

Pro Jahr würden in Deutschland elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was gut ein Drittel der Ernährung ausmacht, so Remmel. Das sei Ressourcenverschwendung und ethisch fragwürdig. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Lebensmittelverluste bremsten.

„Das Projekt ist entstanden, weil wir so sind, wie wir sind“, sagte Stefan Magel, Chief Operating Officer (COO) von Penny. Verschiedene Hierarchiestufen begegneten sich bei dem Discounter auf Augenhöhe. So kam die Idee zu dem Projekt von Bereichsleiterin Patricia Brunn, die gewissermaßen die Mutter der „Bio-Helden“ sei. Brunn sagte, das Konzept sei sehr erfolgreich. Statt anfangs 13 hätte Penny jetzt 21 verschiedene „Bio-Helden“ im Sortiment. Kundenlieblinge seien die Bio-Gurke und die Bio-Paprika.

Bürgermeister Rolf Schumacher dankte Familie Mager für ihren Beitrag zur Lebensqualität in der Gemeinde Alfter. Die freute sich über gleich zwei Anlässe zum Feiern: Nicht nur die „Bio-Helden“ hatten Geburtstag, sondern auch Benedikt Mager.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort