Einheitliche Schilder in NRW Schnelle Hilfe bei Notfällen im Wald

Alfter · Die Gemeinde Alfter stellt 60 Rettungspunkte auf. Damit lässt sich der Standort von Verunglückten besser als bisher bestimmen.

 Bürgermeister Rolf Schumacher (r.) und Jürgen Thöne vom Fachgebiet Ordnungswesen zeigen eines der Schilder.

Bürgermeister Rolf Schumacher (r.) und Jürgen Thöne vom Fachgebiet Ordnungswesen zeigen eines der Schilder.

Foto: Stefan Hermes

Seit etwa drei Wochen finden sich in allen Waldgebieten, die zur Gemeinde Alfter gehören, 60 neue Waldrettungspunkte, die im Notfall Rettungsdiensten zur eindeutigen Identifizierung des Ortes dienen, von denen ein Notruf über die 112 erfolgt. Umgesetzt wurde das Waldrettungspunktesystem des Landes NRW in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bornheim, dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und der Freiwilligen Feuerwehr Alfter. Dazu gehörte es, Punktevorschläge zu erarbeiten, diese kartographisch festzulegen und dann die Beschilderung der Waldrettungspunkte anzugehen.

Bürgermeister Rolf Schumacher sieht in der Aufstellung eine äußerst sinnvolle Einrichtung, die auch von den Bürgern und dem Rat angeregt wurde. „So wichtig die Hinweistafeln auch sind, so sehr würde es mich freuen, wenn sie nicht gebraucht würden“, sagte er. Doch im Falle eines Notfalls oder einer Gefahrenmeldung kann ein Waldrettungspunkt wertvolle Minuten sparen, die sich manchmal lebensrettend auswirken können.

Enge Zusammenarbeit mit Regionalforstamtund Feuerwehr

„Ich steh' im Kottenforst und kann den Fernsehturm in Volmershoven sehen“, sei eine Ortsbeschreibung, mit der Feuerwehr oder Notarzt nicht sonderlich viel anfangen könnten, sagte Jürgen Thöne vom Fachgebiet Ordnungswesen. Es gehöre zur Erfahrung von den Einsatzleitzentralen, dass es bei Unfällen von Waldarbeitern, Spaziergängern, Läufern oder Mountainbikern im Wald immer wieder zu Problemen bei der Ortung kommen kann. Des Weiteren sei ein Notruf per Mobiltelefon an vielen Stadt- und Kreisgrenzen mit Leitstellen verbunden, die aber keine eindeutige Zuordnung zum Standort des Anrufers erkennen lassen.

Mithilfe der nun nach und nach in ganz Nordrhein-Westfalen aufgestellten einheitlichen Schilder, deren Standorte in den Einsatzleitrechnern und Kartensystemen von Feuerwehr und Polizei erfasst sind, können in Not geratene Personen ihre Position im Wald einfach mitteilen, ohne selbst über Ortskenntnisse zu verfügen. Die Rettungskräfte wiederum können dann ihren Einsatzort im Wald durch den vorab im Einsatzleitrechner festgelegten Anfahrtsweg auf schnellstem Weg erreichen.

Die rot umrandeten DIN-A4-großen Schilder sind immer gleich aufgebaut: Die ersten beiden Ziffern 11 stehen für das Gemeindegebiet Alfter, und die anschließende dreistellige Zahl übermittelt den Rettungsdiensten die genaue Position des Schildes. „SU“ ist die Kennzeichnung für den Rhein-Sieg-Kreis. Es folgt die in Europa einheitliche Notrufnummer 112, mit der die Einsatzleitstelle in Siegburg erreicht wird. Von dort werden die dem jeweiligen Schild nächstgelegenen Rettungsdienste alarmiert.

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