Kreuzung wird nach Ideen von Alfterer Kindern umgestaltet Schon in den Sommerferien geht es los

ALFTER · Zebrastreifen über die gesamte Kreuzung und in der Mitte eine strahlende Sonne - etwa so wird in Alfter die modellhafte Kinderkreuzung aussehen, die den Schulweg sicherer machen soll.

Die Kinder der Annaschule bei der Untersuchung der Kreuzung im Frühjahr.

Foto: Jens Leven/Ingenieurbüro bueffee

Diese von drei Varianten gefällt nicht nur Drittklässlern der Alfterer Grundschule am besten. Einstimmig votierte auch der Ausschuss für Gemeindeentwicklung am Donnerstagabend für diese Umsetzung an der Kreuzung Tonnenpütz/Mirbachstraße/Holzgasse/Knipsgasse im Alfterer Ortskern.

Den Bereich hatten die Schulkinder während einer Schulprojektwoche zum Thema "Mobilität" im Frühjahr genau unter die Lupe genommen. Dabei bemängelten sie fehlende beziehungsweise zu schmale Bürgersteige, zu schnell fahrende Autos, schlechte Sicht an manchen Häuserecken und mangelnden Schutzraum bei durchfahrenden Lastwagen.

Die Analyse der Unfalldaten der Polizei zeigt dort zwar keine Auffälligkeit, doch Verbesserungen sind auch ohne hohen Kostenaufwand möglich. Während die Kinder im Ausschuss drei kunterbunt gestaltete Modelle ihrer Wunschkreuzung vorstellten, präsentierte Jens Leven vom Ingenieurbüro bueffee aus Wuppertal drei detailliert ausgearbeitete Umsetzungspläne.

"Die Kreuzung wird deutlich anders, aber in der Summe deutlich besser", sagte Leven. Er begleitet für die Gemeindeverwaltung das Modellprojekt "Kinderkreuzung" als einen Baustein bei der Entwicklung eines kommunalen Mobilitätskonzeptes.

Leven hatte die Mädchen und Jungen im Frühjahr bei der Untersuchung der Kreuzung unterstützt und ihre Anregungen planerisch aufgearbeitet. Die Umgestaltung der Kreuzung durch den Bauhof der Gemeinde soll nun bereits in den ersten beiden Wochen der Sommerferien erfolgen.

Nach Abstimmung mit dem Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises, dessen Genehmigung nun umgehend eingeholt wird, ist unter anderem folgendes vorgesehen: die Verbreiterung und Absenkung der Bürgersteige im Einmündungsbereich der Straße Tonnenpütz in die Knipsgasse und in die Mirbachstraße, das Aufstellen von Pollern an diesen Ecken und Abbiegeverbote für Lastwagen, zum Beispiel vom Tonnenpütz in die Mirbachstraße.

Ein wesentliches Element der Kinderkreuzung soll die auffällige Markierung sein.

Über die gesamte Kreuzung sind Zebrastreifen vorgesehen und in der Mitte eine farbenfrohe Bodenmalerei, um die sich die Kinder in den Sommerferien unter Anleitung selbst kümmern dürfen. Quer durch alle Fraktionen wurde das Pilotprojekt mit Begeisterung aufgenommen und einstimmig befürwortet.

Die Idee für eine modellhafte Kinderkreuzung war dem Mobilitätsteam der Gemeindeverwaltung Alfter bei der Fortschreibung des Schulwegplans gekommen sowie aufgrund von Anregungen aus der Annaschule.

Dort unterstützt eine seit 2013 bestehende Arbeitsgruppe aus Eltern, Lehrern und Schulleiterin Elke Schweda die schulische Mobilitätserziehung, bei der auch der Schulweg und Fragen der Verkehrssicherheit eine große Rolle spielen.

Nach einer Befragung der Eltern stellte sich heraus, dass die meisten von ihnen die Kreuzung Tonnenpütz/Mirbachstraße/Holzgasse/Knipsgasse als besonders problematisch empfinden. Die Kosten für die Umgestaltung werden mit Mitteln aus der laufenden Straßenunterhaltung sowie mit Fördermitteln aus dem Projekt "Kommunales Mobilitätskonzept" gedeckt.

Dafür war die Gemeinde Alfter Anfang 2013 bei einem Wettbewerb des Landes und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) ebenso wie Bergisch-Gladbach als Modellkommune ausgewählt worden.

In einem vierjährigen Projektzeitraum geht es nun darum, Strategien für nachhaltige Verkehrskonzepte zu entwickeln, und zwar nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger und Fahrradfahrer.

Zur Umsetzung des Konzeptes hat Alfter 93 000 Euro Fördergeld und Beratungsleistungen im Wert von 150 000 Euro erhalten.