Briefzustellung in Alfter Die Post braucht in Alfter wieder länger

Alfter · Warten auf die Post: Erneut kommt es in Alfter zu Verspätungen bei der Zustellung.

Die Briefzustellung verzögert sich in Alfter erneut, wie eine Anwohnerin beklagt. Foto: dpa

Die Briefzustellung verzögert sich in Alfter erneut, wie eine Anwohnerin beklagt. Foto: dpa

Trotz elektronischer Ankündigung der Post keine Briefe im Briefkasten: Für eine 80-jährige Seniorin aus dem Lessenicher Weg in Alfter ist seit vier Wochen der Blick in den Briefkasten an manchen Tagen vergeblich. Die noch bis zum vergangenen Jahr berufstätige Anwohnerin, die den Service der Post für die elektronische Briefankündigung abonniert hat, versteht die Welt nicht mehr. „Die Briefe werden nachts eingescannt, am nächsten Tag aber nicht ausgeliefert“, kritisiert sie. Das sei besonders ärgerlich, wenn sie, wie in der vergangenen Woche, einen Brief ihres Hausarztes mit Rezepten erwartete, der dann nicht pünktlich zugestellt worden sei.

Auch die für vergangenen Samstag avisierten Reklamebroschüren seien erst am Montag im Briefkasten gewesen. Durch den ständigen Personalwechsel komme die Post auch nicht mehr vormittags wie zu Zeiten des Stammzustellers, sondern mittlerweile erst zwischen 14.30 und 17 Uhr. „Dabei beeilen sich die Zusteller sehr. Mir erzählte einer von ihnen, dass sie immer mehr Straßen dazu bekämen und deshalb einfach länger bräuchten.“

Konzern verweist auf zahlreiche Krankheitsfälle

Die Seniorin ist nicht die erste aus der Gemeinde, die Unpünktlichkeit bei der Zustellung von Briefen und Paketen beklagt. Schon Anfang Oktober waren die Briefkästen bei Anwohnern der Straße am Görreshof drei Tage lang leer geblieben (der GA berichtete). Damals verwies der Konzern auf zahlreiche Krankheitsfälle, die - teils aufgrund von Corona und entsprechenden Quarantänen - zu Personalengpässen geführt hätten. Ein Argument, dass für Pressesprecher Dieter Schuhmachers im Wesentlichen auch beim Lessenicher Weg gilt. „Die Zustellung der Post ist leider durch einen erhöhten Krankenstand, nicht allein durch Corona, verschärft worden. Daraus resultieren auch die Wechsel in der personellen Besetzung und einzelner Bezirke beziehungsweise der möglicherweise von den gewohnten Uhrzeiten abweichende Zeitpunkt der Zustellung.“ Das beobachtet die ehemalige Unternehmerin aus dem Lessenicher Weg jeden Tag. „Wenn die Post die Leute besser behandeln würde, würden auch mehr Menschen dort arbeiten, und es gäbe keine Personalprobleme“, meint die 80-Jährige.

Neuer Zustellunsgsstützpunkt in Hersel

Mehr Mitarbeiter wünscht sich auch die Deutsche Post DHL Group – besonders wegen der steigenden Paketauslieferungen und mit Blick auf das kommende Weihnachtsgeschäft (Bewerbungen unter www. werde-einer-von-uns.de). Wurden Briefe und Pakete bis Juni für die Alfterer Haushalte noch in der Bonn-Brühler-Straße sortiert und von dort aus in die einzelnen Straßen ausgeliefert, so wurde der Zustellungsstützpunkt vor vier Monaten ins Herseler Gewerbegebiet verlegt – wie auch das ehemalige Verteilzentrum aus der Bornheimer Friedrichstraße. Seitdem sind die beiden Standorte im Zustellungsstützpunkt an der Mainstraße unter einem Dach zusammengefasst. Am vergangenen Montag wurde das Betriebsgelände wie berichtet offiziell eingeweiht. Laut dem Standortleiter gibt es dort aktuell keine Personalengpässe.

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