Sankt Martin in Witterschlick „So lang du noch op dat Pferd eruf küss…“

ALFTER-WITTERSCHLICK · Matthias Curtius ist seit 25 Jahren der Sankt Martin in Witterschlick – so wie zuvor sein Vater. Und die Aufgabe soll weiter in der Familie bleiben. Der 62-Jährige, dem Bürgermeister Rolf Schumacher zum Jubiläum gratulierte, möchte sie einmal seinem Sohn übertragen.

 Bürgermeister Rolf Schumacher (r.) dankte Matthias Curtius für seinen 25-jährigen Einsatz als Witterschlicker Sankt Martin.

Bürgermeister Rolf Schumacher (r.) dankte Matthias Curtius für seinen 25-jährigen Einsatz als Witterschlicker Sankt Martin.

Foto: Stefan Hermes

„Seit 50 Jahren kommt der heilige Martin aus der Familie Curtius“, begrüßte die Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Witterschlick, Bettina Habeth, den 62-jährigen Matthias Curtius. Er selbst legte in diesem Jahr bereits zum 25. Mal den symbolisch so bedeutsamen roten Mantel des heiligen Mannes um und führte auf dem Rücken eines Pferdes den Laternenzug der Witterschlicker Schulkinder durch den Ort zum Martinsfeuer an.

Schon sein Vater hatte 25 Jahre lang die Kindergärten und Schulen des Ortes als Sankt Martin besucht – und er empfand es als selbstverständlich, dass sein Sohn Matthias diese Rolle übernimmt. Dabei hatte sich eigentlich schon ein Nachfolger für ihn gefunden. Auch der jetzige Heiligen-Darsteller geht davon aus, dass eines Tages sein Sohn das Kostüm des Vaters übernimmt. Und so ist es vielleicht auch kein Zufall, dass die Eltern ihn auf den Namen Martin taufen ließen. „So lang du noch op dat Pferd eruf küss, maachst du dat och“, zitierte der aktuelle Sankt Martin seinen Sohn und versicherte, dass er noch eine Weile in diese Rolle zu schlüpfen gedenkt. Es sei ihm eine große Freude, die Tradition aufrecht zu erhalten und mit dem symbolischen Teilen seines Mantels ein Vorbild für die Kinder zu sein.

Bevor er zum traditionellen Ritt in voller Römer-Montur auf sein Pferd stieg, dankten Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher und Diakon Martin Sander von der Katholischen Gemeinde Sankt Lambertus für seinen langjährigen Einsatz. Als Geschenk überreichten sie jeweils einen Gutschein für ein Essen mit seiner Frau. Dass dabei mit Sicherheit keine der Gänse auf den Tisch kommen, die traditionell den Martinszug in Witterschlick begleiten, bestätigte Bernd Lützenkirchen, der seit mehr als 30 Jahren mit den weißen Vögeln in einem Käfig den Schluss des Umzuges bildet. „Eine der vier Gänse ist inzwischen schon 22 Jahre dabei und wird bestimmt nicht mehr gegessen“, beruhigte er auch besorgte Kinder, die die fröhlich schnatternden Gänse bereits in ihr Herz geschlossen hatten.

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