Reale Einsatzsimulation So lief die Großübung der Feuerwehr Alfter ab
Alfter · Ein Unfall mit mehreren Verletzten mitten im Wald und ein Waldbrand bei großer Trockenheit - das war das Szenarium, das sich vier Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Alfter bei ihrer Jahresübung stellen musten. Während der geplanten Übung liefen dann sogar noch zwei Realeinsätze ein.
Laut geplantem Übungsszenario waren drei Waldarbeiter bei der Fällung einer Tanne verletzt worden. Parallel entwickelte sich ein größerer Waldbrand aufgrund der Trockenheit und der überhitzten Motorsäge, die ein Waldarbeiter vor Schreck fallen ließ.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte konnte ein leicht verletzter Arbeiter Informationen zum Unfallhergang machen und seine zwei Kollegen als vermisst melden. Die zweite Person lag schwer verletzt unter dem Stamm und musste mit Hilfe einer Motorsäge befreit werden. Für die Menschenrettung waren mehrere Einsatzkräfte nötig, denn die leichte Hanglange erschwerte das Arbeiten am Patienten. Hand in Hand lief die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt.

Feuerwehrübung in Alfter Oedekoven
Der dritte Arbeiter war unter den Wurzelteller der Tanne geraten und konnte nur noch tot geborgen werden.
Als die Funkmeldeempfänger nach dem Übungsalarm und noch während der laufenden Übung ein zweites Mal Alarm schlugen, erwies sich der Einsatzbefehl, der im Vorfeld an alle teilnehmenden Einsatzkräfte versendet wurde, als Vorteil. Er regelte bereits im Vorfeld das Vorgehen bei einem realen Einsatz während der Übung.
Ruhig und ohne Hektik wurde die Löschgruppe Alfter aus der Übung ausgelöst und konnte zügig zur Einsatzstelle nach Oedekoven fahren. Zwei Personen, die in einem Aufzug in einem Wohnhaus in Oedekoven eingesperrt waren, hatten die Feuerwehr alarmiert und um Hilfe gebeten. Bereits vier Minuten nach der Alarmierung waren die Einsatzkräfte vor Ort und konnten die Betroffenen rasch befreien.
Zeitgleich leiteten die Einsatzkräfte bei der Übung im Wald die Brandbekämpfung ein. Die mitgeführte Wassermenge der eingesetzten Löschfahrzeuge - etwa 6.500 Liter - reichte dabei für die
Bekämpfung des rund drei Hektar großen Waldbrandes erwartungsgemäß nicht aus. Der Waldbrand lag zwischen zwei Waldwegen, in der Nähe der Breiten Allee und konnte von zwei Seiten angefahren werden. Zur Wasserförderung wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, bei dem ein Löschfahrzeug als Puffer bereitsteht und laufend von eintreffenden Tanklöschfahrzeugen der benachbarten Feuerwehren mit Wasser versorgt wird.
Um 15:49 Uhr lösten die Funkmeldeempfänger für den nächsten realen Einsatz aus. Erneut wurden Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte aus der Übung herausgelöst und zur Beseitigung einer Ölspur in Witterschlick entsendet.
Gegen 16:30 Uhr war der Waldbrand gelöscht und die Jahresübung beendet. Im Anschluss an die Aufräumarbeiten und eine kurze Nachbesprechung gab es noch einen kleinen Imbiss. Das Küchenteam der Löschgruppe Witterschlick hatte für alle Mitwirkenden eine stärkende Suppe vorbereitet.
Der Leiter der Feuerwehr Alfter, Gemeindebrandinspektor Thorsten Ohm, der bei der Übung als Einsatzleiter eingesetzt war, zeigte sich mit dem Übungstag zufrieden.
Insgesamt waren rund 70 Teilnehmer, davon 60 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Alfter vor Ort. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Alfter waren Kräfte des Rettungsdienstes, die Unfalldarsteller der Malteser aus Meckenheim und der Ordnungsdienst der Gemeinde Alfter dabei. Übungsziele für das geplante Szenario waren die Struktur der Einsatzstelle, die Raumordnung und die Schnittstellen zwischen allen beteiligten Einsatzkräften und Dienststellen.
Vorbereitet wurde die Übung durch die beiden stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Alfter, Gemeindebrandinspektor Philip Knoff und Gemeindebrandinspektor Marc Schumann, sowie Brandoberinspektor Michael Fuhs.