Bauarbeiten auf der Voreifelbahn RB 23 Stark betroffene Anlieger werden im Hotel untergebracht

ALFTER · Vertreter der Deutschen Bahn informieren im Oedekovener Rathaus über den zweigleisigen Ausbau der Strecke Bonn-Euskirchen.

Mit Sorge blicken Nutzer der Voreifelbahn RB 23 auf die bevorstehenden Straßen- und Streckensperrungen in der Gemeinde Alfter: "Sie konnten mich nicht überzeugen, dass ein reibungsloser Schienenersatzverkehr gewährleistet ist", fasste ein Bürger seinen Eindruck zusammen.

Er nutzte am Montagabend wie rund 100 weitere Interessierte eine Informationsveranstaltung der Deutschen Bahn und des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland im Rathaus Oedekoven, um mehr Details über den zweigleisigen Ausbau der Regionalbahnlinie zu erfahren.

Die Baumaßnahmen erfordern in den Sommerferien vom 7. Juli bis 17. August eine Komplettsperrung der Bahnstrecke zwischen Bonn-Duisdorf und Alfter-Witterschlick. Zugreisende müssen in dieser Zeit in einen Bus umsteigen. Die Umsteigezeit von vier Minuten und die elfminütige Busfahrt zu den Bahnhöfen "ist mit spitzer Nadel gestrickt", gab Patrick Kampschulte von der DB Regio zu. Es sei nicht auszuschließen, dass Fahrgäste ihren Anschluss verpassen."Wir hätten gern großzügiger geplant", sagte Kampschulte, der für die Angebotsplanung im Kölner Dieselnetz zuständig ist.

Schienenersatzverkehr mit Bussen notwendig

Doch es habe keine Alternative gegeben. Für die Zugfahrt zwischen Bonn und Duisdorf stehe nur ein Gleis zur Verfügung; das zweite Gleis werde für den Materialtransport zum Gleisaubau gebraucht. Daher könne in der Hauptverkehrszeit der 15-Minuten-Takt nicht aufrechterhalten werden. Die Züge zwischen Bonn und Duisdorf fahren dann nur alle 30 Minuten.

Auf Pendler aus Witterschlick, die mit Ersatzbussen nach Duisdorf gebracht werden, könnten die Züge nicht mehr als ein oder zwei Minuten warten. Die Sorge der Pendler galt daher auch der Verkehrssituation in Witterschlick.

Wie schaffen die vier Gelenkbusse, die pro Zugfahrt eingesetzt werden, den Weg durch den Ortskern und die Umleitung über die Raiffeisenstraße in elf Minuten nach Duisdorf? Denn auch der Bahnübergang auf der Hauptstraße wird gesperrt sein. "Wir sind die Strecke abgefahren", versuchte Gregor Mauel vom Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Rheinland zu beruhigen.

Geplant sei ein Halteverbot auf der Hauptstraße in Witterschlick, damit die Gelenkbusse ungehindert vorankommen. Diese müsse der Rhein-Sieg-Kreis als Straßenbaulastträger noch anordnen. Eventuell werde auch eine Ampelregelung an der Einmündung der Servaisstraße in die Hauptstraße erforderlich, damit die Busse keine Zeit verlieren.

Auch die Lärmbelästigung während der Gleisarbeiten war ein Thema. Denn bis auf vereinzelte Ruhetage wird in den Bauabschnitten Tag und Nacht durchgearbeitet. Einzelheiten über die Unterbringung von besonders stark betroffenen Anwohnern im Hotel sind noch nicht geregelt.

Wie Projektleiter Florian Bonn von der DB Projektbau erläuterte, stehen die entsprechenden Auflagen des Rhein-Sieg-Kreises für die Nachtarbeitsgenehmigung noch nicht fest. Die Information der Anwohner werde noch erfolgen.

Projektleiter Bonn wies jedoch auch darauf hin, dass der Geräuschpegel nicht so hoch sein werde, wie beim Einbau der Spundwände an den Unterführungen am Klausenweg in Witterschlick und am Wormshof in Impekoven. "Neben dem normalen Baustellenlärm werden die lautesten Geräusche das Abladen von Schotter oder das Abklopfen von Erde aus Baggerschaufeln sein."

Auch Autofahrer müssen mit längeren Wegen rechnen. Schon ab Dienstag, 10. Juni, werden die Bahnübergänge in der Hauptstraße in Witterschlick und am Ahrweg in Impekoven für den motorisierten Verkehr gesperrt und Umleitungen eingerichtet.

Einzelheiten über den Zeitplan der Bauarbeiten sind auf der Webseite des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland zu finden. Fragen zum zweigleisigen Ausbau der Regionalbahnlinie können der DB Projektbau unter der Rufnummer (0203) 30 17 27 99 gestellt werden.

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