Elektrifizierung der Strecke Bonn-Euskirchen Störungen sind "nicht zumutbar"

ALFTER · Verlängerte Fahrtzeiten und Verspätungen auf der Strecke der Voreifelbahn S 23 aufgrund der dort eingesetzten Dieselfahrzeuge sollen nach dem Wunsch der Kommunalpolitiker in Alfter kein Dauerzustand bis 2033 bleiben.

So lange ist dort nämlich der Betrieb als Dieselstrecke zwischen dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und der Deutschen Bahn (DB) Regio NRW vertraglich vereinbart.

Um eine pendlerfreundliche Lösung der Betriebsprobleme zu erreichen, soll deshalb "alles unternommen werden, um möglichst zeitnah eine Elektrifizierung der Strecke Bonn-Euskirchen zu gewährleisten. Der NVR wird aufgefordert, dies als prioritäre Maßnahme zu übernehmen". Mehrheitlich fasste der Gemeinderat Alfter bei seiner jüngsten Sitzung diesen Beschluss, der von der Fraktion der Grünen beantragt worden war.

Auf Anregung seitens der CDU wurde der Beschlussvorschlag durch ausdrückliche Hinweise auf die Problematik der noch fast 20-jährigen Laufzeit des Dieselvertrages ergänzt. Darin wird der NVR aufgefordert, sofort zu prüfen, wie mit dem bestehenden Dieselvertrag im Hinblick auf eine Elektrifizierung verfahren werden kann und sodann alle notwendigen Vorbereitungen für Planung und Umsetzung einer Elektrifizierung der Voreifelbahn zwischen Bonn und Euskirchen durchzuführen.

Die aktuellen Störungen im Betriebsablauf bezeichnete der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Michael Schroerlücke, als "für die Fahrgäste nicht zumutbar. Es ist völlig klar, dass dies nicht 20 Jahre so bleiben kann".

In der Begründung seines Antrags erinnert Schroerlücke deshalb an wesentliche Aufgaben des NVR. Dazu zähle, im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ein leistungsfähiges und kundenorientiertes Angebot bereitzustellen und die Infrastruktur durch Investitionsförderung bedarfsgerecht zu verbessern. Da mit dem jetzigen Wagenmaterial unter den vorgegebenen Strecken- und Fahrplanbedingungen kein zuverlässiges Angebot gefahren werden könne, biete eine möglichst zügige Elektrifizierung der Strecke die Chance, die Betriebsabläufe zu verbessern sowie wirtschaftliche und ökologische Vorteile der Elektrotriebwagen zu nutzen.

Dazu gehöre unter anderem, dass Elektrotriebwagen bei vergleichbarem Platzangebot in der Anschaffung und im Unterhalt billiger seien als Dieseltriebwagen, dass sie ein höheres Beschleunigungsvermögen besäßen sowie leiser und umweltfreundlicher seien. Schroerlücke verkennt nicht, dass eine Umstellung aufgrund bestehender Verträge und der angespannten Finanzsituation nicht einfach sei, ist jedoch der Meinung: "Es muss dringend etwas getan werden, um nach erfolgtem Ausbau der Strecke den Fahrgästen endlich die versprochenen Verbesserungen in zuverlässiger Betriebsqualität zukommen zu lassen."

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