Projekt der Alanus-Hochschule Studenten aus Alfter wollen Brieffreundschaften vermitteln

Alfter · Um der Einsamkeit in Zeiten von Kontaktsperren und Besuchsverboten entgegenzuwirken, rufen Studenten der Alanus Hochschule ein Portal für Brieffreundschaften ins Leben.

 Mit dem Projekt sollen Brieffreundschaften vermittelt werden.

Mit dem Projekt sollen Brieffreundschaften vermittelt werden.

Foto: Lea Goß

Gerade alte Menschen trifft das coronabedingte Kontaktverbot besonders hart. Seit Mitte März gilt in Pflegeeinrichtungen und Altersheimen in NRW ein strenges Besuchsverbot. Dabei kann eine derartige soziale Isolation laut Experten schwere emotionale Folgen haben. Die gute Nachricht: Ab dem kommenden Sonntag dürfen Bewohner wieder von Angehörigen und Freunden besucht werden - allerdings nur unter strengen Auflagen.  

Der Vereinsamung, die durch das Kontaktverbot für pflegebedürftige Menschen entstehen kann, wollen Studierende der Alanus-Hochschule in Alfter entgegenwirken. Das Projekt „Briefe.Bauen.Brücken“ bietet ein Portal für Brieffreundschaften zwischen Betroffenen und jungen Freiwilligen. Das Ziel sei es, nicht nur den Mangel an Begegnungen zu minimieren, sondern auch einen Austausch zwischen unterschiedlichen Generationen zu schaffen. „Wir möchten allen Beteiligten die Gelegenheit geben, selbst kreativ zu werden“, heißt es auf der Website. Erlebnisse, Gedichte oder belastende Gedanken können anonym ausgetauscht werden.

Wer Teil einer Brieffreundschaft werden will, muss auf der Website des Projekts ein Formular ausfüllen. Auch Wünsche zu Alter oder Geschlecht des Brieffreundes, Sprache oder Art der Kommunikation dürfen geäußert werden. Die Vermittlung erfolgt zwar zufällig, jedoch werde viel Wert auf eine passende Brieffreundschaft gelegt. „Wir wollen einen intergenerationalen Austausch schaffen, daher werden junge Freiwillige mit älteren Menschen vermittelt“, erklärt Lea Goß. Die Studentin ist Teil des Projekts, dass seit etwa zwei Monaten besteht.

Um das Projekt ins Rollen zu bringen, wollen Goß und ihr Team die Idee in Pflege- und Altersheimen bewerben. Bisher hätten sich zwar rund 20 Freiwillige gemeldet, jedoch nur fünf Menschen aus älteren Generationen. „Wir stehen gerade erst in den Startlöchern und es gibt noch Luft nach oben“, so Goß.

Das Projekt der fünf Studierenden gehört zum praktischen Teil des Studiengangs Philosophie, Kunst und Gesellschaft. Die Finanzierung von Briefmarken und sonstigen Kosten übernimmt nicht die Hochschule selbst, sondern die Organisation Bildung trifft Entwicklung.

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