Sportplatz des SC Volmershoven-Heidgen Überwachungsanlage soll Methan-Austritt in Alfter kontrollieren

Alfter-Volmershoven-Heidgen · Der Sportplatz des SC Volmershoven-Heidgen liegt auf einer ehemaligen Mülldeponie. Deswegen tritt immer wieder Methan aus. Damit die Vereinsräume für SC-Kicker sicherer werden, investiert die Gemeinde nun 50.000 Euro.

 Das Vereinsheim auf dem Sportplatz Volmershoven soll besser vor Methan geschützt werden.

Das Vereinsheim auf dem Sportplatz Volmershoven soll besser vor Methan geschützt werden.

Foto: Axel Vogel

Die Gefahr austretenden Methangases ist beim SC Volmershoven-Heidgen 1921 immer mal wieder Thema. Ursache des Problems ist der Standort von Sportplatz und Vereinsheim auf einer ehemaligen Mülldeponie.

Die Außenanlagen können dabei bedenkenlos genutzt werden – im Übertritt von Bodenluft in die Atmosphäre findet eine Verdünnung um den Faktor 1000 statt – bei der Nutzung der Räumlichkeiten sieht das anders aus.

Um dort die Werte und einen möglichen Anstieg im Blick zu haben, beschlossen die Ratsfraktionen in der letzten Sitzung vor der Sommerpause den Kauf einer 50.000 Euro teuren zentralen Methangas-Überwachungsanlage.

Sie ist so programmiert, dass bei einem kritischen Wert, der weit unterhalb der Explosionsgrenze liegt, drei Vereinsmitglieder telefonisch kontaktiert werden. Sie sorgen dann für eine manuelle Lüftung, ein visuelles Signal vor Ort warnt vor einem Betreten des Gebäudes beziehungsweise veranlasst die Mitglieder, den jeweiligen Raum zu verlassen.

Einzelne Messgeräte in Umkleiden, Küche, Schiedsrichterraum, Dusche und WC wurden bereits installiert, beim Hauptmessgerät für die Außenwand gibt es Lieferschwierigkeiten.

Mit der Inbetriebnahme der Anlage wird daher erst für Anfang September gerechnet. Für den ersten Vorsitzenden Hans Schneider kann es nicht schnell genug gehen. Denn vor sechs Wochen hat die Gemeinde aus Sicherheitsgründen die Vereinsräume dicht gemacht.

Provisorische Container und Toilettenwagen wurden für den nötigsten Spielbetrieb und das Training aufgestellt. Nach Schneiders Einschätzung werden die ersten Saisonspiele im August auswärts über die Bühne gehen müssen.

Das Thema  Methangas hätte sehr wahrscheinlich weder beim Verein noch bei der Politik in den vergangenen Wochen auf der Tagesordnung gestanden, wenn die Kicker nicht 2020 ein Rasenpflegerät gekauft und für dessen Unterbringung einen Anbau benötigt hätten. Der Bauantrag wurde gestellt, in dessen Verlauf der Rhein-Sieg-Kreis eine Bodenluftuntersuchung – die zweite nach 1987 – gefordert hatte, die im Außenbereich auch durchgeführt wurde.

Vor über 30 Jahren wurde zwar sowohl in den Bereichen Sportplatz als auch Sportlerheim ein Gasgehalt bis zu 86 Volumenprozent festgestellt, die im selben Jahr gemachten Innenraummessungen wiesen hingegen keine Deponiegase auf.

In diesem Jahr wurde an einem Messpunkt immerhin noch ein Me thangasgehalt von 54 Volumenprozent nachgewiesen (Innenraummessungen fanden gar nicht statt) – für die Gemeinde Grund genug, nach längerfristigen Lösungsansätzen zu suchen.

Laut Verwaltung sei es es nämlich nicht sicher, ob das Gas durch die Fundamente ins Gebäude eindringen könnte.

Die Möglichkeit, unterhalb des Gebäudes durch Drainagen das Methan kontrolliert in die Umgebung abzuleiten, wurde wegen der unterschiedlichen baulichen Streifenfundamente als nicht praktikabel verworfen. Die Realisierung einer technischen Lösung mit einer permanenten Überwachung der Innenräume soll den Vereinsmitgliedern nun mehr Sicherheit bieten.

Das findet Schneider auch ausgesprochen gut, auch wenn es „besser gewesen wäre, die genauen Werte der Innenräume zu kennen, um zu wissen, wo wir stehen“. Sorge, dass man das Vereinsheim irgendwann doch schließen könnte, hat er keine. „Dass irgendetwas passiert, halte ich für ausgeschlossen.“

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