Bilder, Texte und Interviews Verein zeigt Ausstellung über herausragende Persönlichkeiten von Alfter

Alfter · Der Förderverein Haus Alfterer Geschichte präsentiert ab dem 1. Mai eine Ausstellung über Frauen und Männer, die den Ort stark geprägt haben. Zu sehen sind Bilder, Texte und Interviews.

 „Alfterer Persönlichkeiten: Gestalter des Dorfes – Politik, Schule und Kirche“ lautet der Titel der Ausstellung, die vom 1. Mai bis 26. Juni am Hertersplatz zu sehen ist.

„Alfterer Persönlichkeiten: Gestalter des Dorfes – Politik, Schule und Kirche“ lautet der Titel der Ausstellung, die vom 1. Mai bis 26. Juni am Hertersplatz zu sehen ist.

Foto: Axel Vogel

Zwei Weltkriege, Etablierung der Bonner Republik, Strukturwandel in der Landwirtschaft und Modernisierung des Schulwesens: In den vergangenen 100 Jahren ist in und um Alfter viel passiert. Dabei haben einige Frauen und Männer entscheidende Weichen gestellt. Sechs solcher Persönlichkeiten hat der Förderverein Haus Alfterer Geschichte nachgespürt. Nun gibt es zum Leben und Wirken der Frauen und Männer als Zeugen der Zeitgeschichte eine Ausstellung. Der Titel lautet „Alfterer Persönlichkeiten: Gestalter des Dorfes – Politik, Schule und Kirche“. Vom 1. Mai bis 26. Juni sind am Hertersplatz Bilder, Texte und Interviews zu sehen.

Eigentlich sollte die Ausstellung schon vor zwei Jahren zu sehen sein – Corona machte dem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung. „Deshalb hoffen wir auch, dass wir sie in diesem Jahr bis zum Ende zeigen können“, sagt Fördervereinsvorsitzende Bärbel Steinkemper. Sie, ihr Stellvertreter Robin Huth sowie Antja Schäfer vom Arbeitskreis Judas Thaddäus haben die verschiedenen Themenbereiche beackert, im eigenen Archiv nach historischen Fundstücken gesucht und die eigenen Familienalben durchforstet. Rund 100 Fotos – viele Aufnahmen haben auch andere Bürger zur Verfügung gestellt – werden zu sehen sein, und damit bei dem einen oder anderen Alfterer Erinnerungen an längst vergessene Ereignisse wecken. Besonders stolz ist Schatzmeisterin Luise Wiechert auf die Klassenfotos aus der Schule, sind doch da die kompletten Jahrgänge von 1926/27 bis in die 1940er-Jahre zusammengekommen. Sie selbst und einige ihrer Familienmitglieder sind auf jüngeren Fotos zu sehen. „Für mich ist es teilweise wie ein Déjà-vu“, erzählt die stellvertretende Bürgermeisterin.

Der „Vater des Dorfes“ und seine Tochter im Fokus

So ist für sie zum Beispiel die Zeit von Hans Gimnich und Margarete Offermann noch ziemlich präsent. Mehr als 80 Fotos erzählen aus dem Leben und den Gemeindeaktivitäten von Hans Gimnich („Gimmenichs Häns“), des letzten Bürgermeisters (von 1961 bis 1969) von Alfter-Ort vor der kommunalen Neugliederung. Deren Vorbereitung fiel ebenso in die Amtszeit des Landwirts wie auch die Errichtung des Wasserhochbehälters am Domplatz und die 900-Jahr-Feier 1967.

Bilder und Auszüge aus Reden hat Antja Schäfer von Großvater und Mutter, Heinrich Weiler und Margarete Offermann beigesteuert. Weiler (Bürgermeister von 1929 bis 1933 und von 1948 bis 1956) gilt wegen seiner Verdienste bis heute noch vielen Menschen in Alfter als „Vater des Dorfes“. Er und seine Mitstreiter erschlossen die „Olsdorfer Siedlung“ an der Franzstraße und das Siedlungsgelände „Im Benden“. Auch die Volkshochschule am Herrenwingert geht auf seine Initiative zurück. Politischen Gestaltungswillen und Kreativität brachte auch seine Tochter Margarete als Ortsvorsteherin von 1984 bis 2001 ein. Als CDU-Mitglied sorgte sie unter anderem für die Errichtung des Pfarrheims samt Bücherei und den Bau des katholischen Kindergartens und belebte die Tradition des Maibaumaufstellens.

Vonseiten der katholischen Kirche haben Dechant Wilhelm Bergené (Pfarrer von 1914 bis 1947) und Monsignore Dechant Josef Hoff (Pfarrer von 1962 bis 1974) deutliche Spuren hinterlassen. So wurden nicht nur der Grundstein für das erste Wohlfahrtshaus im Landgraben und das spätere Anna-Haus gelegt, sondern auch die Sanierung von St. Matthäus und deren Ausgestaltung anlässlich des Zweiten Vatikanischen Konzils auf den Weg gebracht. Im Ausstellungsraum nachgestellt wird auch eine Schulsituation mit Bänken, Wandkarten und Büchern aus der Zeit von Rektor Peter Baum (Schulleiter von 1881 bis 1921). Baum setzte sich besonders für eine Verbesserung der Bildung von Schülern und der Lebenssituation der Lehrer ein.

Die Ausstellung „Alfterer Persönlichkeiten: Gestalter des Dorfes – Politik, Schule und Kirche“ wird am Sonntag, 1. Mai, um 10.30 Uhr im Haus Alfterer Geschichte am Hertersplatz eröffnet. Die Exponate sind bis Sonntag, 26. Juni, immer donnerstags von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr zu sehen.

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