Rat in Alfter Verwaltung befürwortet es, einen Flüchtlingssozialarbeiter einzustellen

ALFTER · Wünsche nach professioneller Flüchtlingssozialarbeit in der Gemeinde Alfter wertet auch die Verwaltung als hilfreich. Sie schlägt dem Rat, der morgen den Etat 2015/2016 verabschiedet, die Einstellung eines Sozialarbeiters zur Betreuung von Asylbewerbern vor.

Und zwar als halbe Stelle befristet auf zwei Jahre. Die Kosten werden auf rund 36 000 Euro pro Jahr geschätzt. Damit wurden Anträge aus dem Sozialausschuss und aus der FDP-Ratsfraktion aufgegriffen.

So hat die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Monika Rudeloff zur Ratssitzung beantragt, dass die Verwaltung prüfen soll, ob und zu welchen Bedingungen eine Stelle für Flüchtlingssozialarbeit geschaffen werden kann. Neben der Basisversorgung der Asylsuchenden durch die Verwaltung und der Unterstützung durch vielfältige ehrenamtliche Angebote hält Rudeloff eine sozialpädagogische Fachkraft für erforderlich.

Zudem sei eine sozialpädagogische und auch psychologische Betreuung in Einzelgesprächen notwendig. "Gerade diese zeitintensiven Tätigkeiten im Umgang mit den Schutzsuchenden, die oftmals schwere traumatische Erlebnisse mit sich tragen, verlangen besondere Qualifikationen", heißt es in dem Antrag von Rudeloff.

Die Fachkraft im Rathaus könnte darüber hinaus im Bedarfsfall auch nützliche Hinweise für ehrenamtliches Engagement geben. Eine solche Stelle, so schreibt Rudeloff, ist ein weiterer Baustein eines Netzwerkes mit allen wichtigen behördlichen und caritativen Stellen, Flüchtlingsorganisationen, Flüchtlingsarbeits- und Helferkreisen, privaten Unterstützern und Institutionen.

Ein ähnlicher Antrag mit dem Ziel einer Kostenprüfung war bereits bei der jüngsten gemeinsamen Sitzung des Arbeitskreises für Ausländerfragen und Integration und des Ausschusses für Bildung, Generationen, Sport, Soziales, Inklusion und Kultur gestellt worden.

Für den Arbeitskreis, in dem sie Mitglied ist, hatte CDU-Ratsfrau Brigitte Schächter ebenfalls angeregt, ausrechnen zu lassen, was eine sozialarbeiterische Beschäftigung kosten würde, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Stadt Bornheim. Die Nachbarkommune hat in Kooperation mit dem Caritasverband Rhein-Sieg eine Stelle für Flüchtlingssozialarbeit geschaffen.

Luise Wiechert (CDU) griff die Anregung als antragsberechtigtes Mitglied im Sozialausschuss auf und bat die Verwaltung, möglichst schon zur anstehenden Ratssitzung einen Kostenvoranschlag vorzulegen.

Info

Der Gemeinderat trifft sich morgen, 25. Juni, zu seiner nächsten Sitzung im Oedekovener Rathaus, Am Rathaus 7. Beginn ist um 18 Uhr. Die Sitzung zum genannten Tagesordnungspunkt ist öffentlich.

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