Waldorfkindergarten in Heidgen Viel Platz für Bewegung gehört zum Konzept

ALFTER-HEIDGEN · Mehr Platz für die Kinder drinnen und draußen: Darum hat sich der Waldorfkindergarten in Heidgen in diesem Jahr gekümmert. Die Spielflächen im Außengelände wurden auf rund 1000 Quadratmeter verdoppelt, das Gebäude der 1988 von Eltern gegründeten Einrichtung erhält einen Anbau, um mehr Platz für die Betreuung unter Dreijähriger zu schaffen.

 Der Anbau des Waldorfkindergartens.

Der Anbau des Waldorfkindergartens.

Foto: Ilse MOhr

Bewegung im Freien nimmt im pädagogischen Konzept des Kindergartens, der seit 1998 sein Domizil am Grünen Weg hat, einen hohen Stellenwert ein. Deshalb griff der Verein zu, als ein angrenzendes Grundstück, das zuvor landwirtschaftlich genutzt wurde, frei wurde. Es konnte Ende 2013 von der Gemeinde Alfter gepachtet werden. "Im Schnitt sind die Kinder die Hälfte der Betreuungszeit draußen", sagt Rita Henning, Leiterin des zweigruppigen Kindergartens.

Aber für 47 Kinder sei es draußen doch eng gewesen, und die Rasenfläche wurde dauernd kaputtgespielt. Auch der Wunsch nach Spielgeräten war groß. Denn die bisherigen Platzverhältnisse ermöglichten kaum mehr als Kletterbäume und Sandspielecken, Weidentipis, eine Matschecke und eine Spielbrücke.

Dank der Unterstützung durch die Stiftungen der VR-Bank Bonn und der Kreissparkasse Köln sowie weiterer Spenden konnte der Eigenanteil des Kindergartens auf weniger als ein Drittel der rund 16 000 Euro Gesamtkosten reduziert werden. Im Außengelände stehen nun eine Holzwippe und ein neun Meter langer Balancierparcours sowie Schaukeln für große und kleine Kinder.

Markus Schertl vom Vorstand koordinierte die Organisation und Bauabwicklung der Spielflächenerweiterung und wurde dabei aus der Elternschaft besonders vom Landschaftsplaner Jens Buchholz unterstützt. Schertl: "Der neue Rasen ist inzwischen angewachsen, nun stehen nur noch Restarbeiten wie die Anschaffung von Sonnensegeln und die Bepflanzung an."

Bereits vor zwei Jahren hatte der Elternverein in den Ausbau des Dachgeschosses investiert, um zusätzliche Aufenthaltsflächen für besondere Angebote zu schaffen. Mit Riesenschritten gehen zurzeit die An- und Umbauarbeiten im Erdgeschoss voran. Damit sollen die Raumverhältnisse für die bereits bestehenden sechs Betreuungsplätze für unter Dreijährige verbessert werden. Mit der Fertigstellung wird im September gerechnet.

Der Antrag auf Bezuschussung war bereits 2010 gestellt worden, vor einem Jahr kam vom Rhein-Sieg-Kreis schließlich die Bewilligung. Ende Januar dieses Jahres starteten die Bauarbeiten. Die Investition beläuft sich auf rund 150 000 Euro, 120 000 Euro davon übernehmen Kreis und Land. Ein etwa 35 Quadratmeter großer Anbau, der als Aufenthaltsraum für die Erzieherinnen und Besprechungsraum dienen wird, schafft an anderer Stelle Platz für ein separates Kleinkinderschlafzimmer und einen gesonderten Wickelraum.

Zurzeit schlafen die Kleinen in dem jeweiligen Nebenzimmer der Gruppenräume, das dann künftig zum Spielen genutzt werden kann. "Die Nachfrage nach U 3-Plätzen ist groß", berichtet Einrichtungsleiterin Rita Henning. Die sechs Plätze für das kommende Kindergartenjahr seien schon belegt. "Wir nehmen aus pädagogischen Gründen aber nur Kinder ab zwei Jahren."

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