Bornheim bis Meckenheim Vorgebirge und Voreifel feiern Karneval zu Hause

Region · So ganz ohne Karneval können die Kommunen im Linksrheinischen trotz der Pandemie nicht. Coronakonform schicken sie deshalb Videogrüße und laden zu virtuellen Sitzungen ein. Die Angebote im Überblick.

  In der vergangenen Session konnten die Tonmöhnen aus Witterschlick noch persönlich zur Sitzung laden – hier mit Prinzessin Dagmar Meyer-Anuth .

In der vergangenen Session konnten die Tonmöhnen aus Witterschlick noch persönlich zur Sitzung laden – hier mit Prinzessin Dagmar Meyer-Anuth .

Foto: Axel Vogel

Mit den Absagen von Zügen, Sitzungen und Feiern war die Session 2021 eigentlich schon im vergangenen Herbst gelaufen. Aber so ein bisschen Karneval auf ganz anderen Wegen haben manche Vereine doch organisiert.

Alfter. Die Tonmöhne Witterschlick möchten vor allem ihre Weiberfastnachtssitzung nicht ausfallen lassen. Sie laden für Donnerstag, 11. Februar, ab 18.11 Uhr zum gemeinsamen Feiern auf die Plattform Zoom. Dieses Mal sind auch die Herren von Anfang an eingeladen, betont Tonmöhne-Pressewartin Katharina Viernich.

Nachdem der Verein in den vergangenen Monaten generell über soziale Medien aktiver gewesen sei, kam die Idee zur Online-Veranstaltung auf. „Es ging ja auf unsere Sitzung zu, und es war klar, so wie sonst können wir es nicht machen“, sagt Viernich.

Zum Glück sind der erste und zweite Vorsitzende des Vereins, Thomas Baumann und Florian Lützenkirchen, versiert in technischen Fragen. Wie genau eine Online-Sitzung aussehen könnte, probten die Tonmöhne vorab im kleinen Kreis, und es kam laut Viernich sehr gut an. An Weiberfastnacht präsentiert der Verein in Videos unterschiedliche Auftritte vergangener Sitzungen und neue Nummern. Für einen coronakonformen Tanz schickte Viernich die Schritte an die Aktiven und bat sie, sich jeweils selbst zu filmen. Andere trafen sich schon im November, als es noch erlaubt war, zur Aufnahme von Sketchen und Reden. „Es ist viel Arbeit“, so Viernich über die Vorbereitungen. Aber: „Es ist eine Herzensangelegenheit.“

Sie alle freuen sich nun auf eine Feier, bei der auch die Jecken zu Hause mitmachen können. An Rechner, Fernseher oder Handy sind Spiele, Aktionen und sogar eine große Tombola zu verfolgen. Die Moderation übernehmen Baumann und Lützenkirchen, Sitzungspräsidentin Doris Viernich hat ein Grußwort eingesprochen.

Die Teilnahme an der Weiberfastnachtsitzung der Tonmöhne ist kostenlos. Notwendig ist aber eine Anmeldung an info@KV-Tonmoehne.de. Es stehen maximal 100 Zugänge zur Verfügung.

Rheinbach. Die Stadtsoldaten Rheinbach mussten wie alle anderen auf vieles verzichten. Aber zumindest ihr traditionelles Sessionsheft haben sie auch für 2021 zusammengestellt. Unter dem Motto „Steht beieinander, ohne beieinander zu stehen“ informiert es über die Aktionen des Vereins. Kommandant Willi Hohn nennt es eine „Sonderausgabe ohne Session“, die zudem aus der Vereinskasse finanziert wurde. Die Inserenten brauchten in diesem Jahr nicht zu bezahlen. „Wir konnten nicht mehr machen“, bedauert er. Dabei hatten die Garden im vergangenen Jahr schon mit ihrem Training begonnen, einige Tänze waren sogar fast fertig. Nun gibt es das Heft und den Sessionsorden per Post. Für alle anderen Interessierten liegt das Sessionsheft bei einigen derzeit geöffneten Rheinbacher Geschäften, in den Banken und bei der Stadtverwaltung aus.

Meckenheim. Bei der Meckenheimer Prinzengarde gab es bis Anfang Februar zumindest einige Pläne für etwas Feierliches am Karnevalssonntag. Eine Alternative zu einem Zug war angedacht, doch die Pandemiebedingungen erlaubten es nicht. Nun treffen sich die Vereinsmitglieder intern zu einer virtuellen Feier. „Wir hätten ja eh eine Statt-Sitzung gehabt“, spielt der Vorsitzende Sven Schnieber auf den traditionellen Namen der Prinzengarde-Veranstaltung an. Dazu gibt es vom Vereinslokal „Zum Fässchen“ ein Catering-Paket.

Auch Paul Klee, Kommandant des Stadtsoldaten-Corps, bedauert: „Wir können derzeit nichts machen.“ Zumindest nicht gemeinsam in der Stadt. Aber auf der Homepage www.stadtsoldaten-meckenheim.de zeigen die Vereinsmitglieder, wie man „Jeck zu hus“ ist: mit Bildern aus der letzten Session, Musik und ganz vielen Grüßen der kleinen und großen Stadtsoldaten in einem bunten Video. Der Ausblick auf die Zukunft stimmt ebenfalls positiv. Ein Kinderprinzenpaar gebe es schon, und dank guter Kontakte zu den Künstlern könnte einige für 2021 gebuchte Akteure im kommenden Jahr auf der Meckenheimer Bühne stehen, sagt Klee.

Swisttal. Die Vereine der Swisttaler Ortschaften haben sich in diesem Jahr zusammengetan und über das Portal Jeckstream eine Sitzung fürs heimische Wohnzimmer erstellt (der GA berichtete). Die Mischung aus Musik und Büttenreden mit eigens aufgenommenen Moderationen der Swisttaler Karnevalisten kann für 12,99 Euro über www.jeckstream.de unter der Rubrik „Sitzungsübersicht“ gebucht werden.

■ Bornheim. In Bornheim gibt es am Mittwoch, 10. Februar, um 19.45 Uhr den ersten digitalen Tollitätentreff. Zahlreiche Ortsauschüsse und Karnevalsvereine sind daran beteiligt, Ausrichter ist die Stadt Bornheim gemeinsam mit dem Kulturforum. Das Programm mit Bernd Stelter, den Höhnern und anderen kann kostenlos im Livestream unter www.bornheim.de/tolli verfolgt werden.

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