Heiner Koch Weggang des Kölner Weihbischofs stimmt Pfarreiengemeinschaft Alfter traurig

Alfter · Die Nachricht platzte mitten in die Visitation der Pfarreien in Alfter: Weihbischof Heiner Koch verlässt das Rheinland und wird Bischof im Bistum Dresden-Meißen. "Mit einem frohen und wehmütigen Auge lassen wir Sie von West nach Ost ziehen", sagte Dechant Rainald Ollig im Pfarrheim Alfter beim Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft, an dem der Weihbischof teilnahm.

Gern gesehener Gast in Alfter: Weihbischof Heiner Koch zelebriert vor dem Neujahrsempfang die Messe in Sankt Matthäus.

Gern gesehener Gast in Alfter: Weihbischof Heiner Koch zelebriert vor dem Neujahrsempfang die Messe in Sankt Matthäus.

Foto: Roland Kohls

Koch besucht derzeit zum zweiten Mal das Dekanat Bornheim. "Wir haben Sie als Seelsorger schätzen gelernt, dem die Begegnung und das aufmerksame Kennenlernen am Herzen liegt", resümierte Ollig die gute Zusammenarbeit mit dem 58-Jährigen, der am 16. März in der Dresdener Kathedrale in sein neues Amt eingeführt wird.

"Ich werde die Visitation auf jeden Fall zu Ende führen, auswerten und meinem Nachfolger ein entsprechendes Dossier hinterlassen", versicherte Koch auf Nachfrage. Wer sein Amt als Weihbischof im Erzbistum Köln übernimmt, steht noch nicht fest. "Die Befragungen beginnen erst", sagte Koch.

"Sein Weggang ist ein Verlust für uns", meinte Dechant Ollig. "Auch von seiner Mentalität her passte er gut ins Vorgebirge." Ein passendes Geschenk zum Wechsel vom Rhein an die Elbe konnte Bürgermeister Rolf Schumacher dem Weihbischof überreichen: Die Doktorarbeit Schumachers zur Entwicklung der katholischen Kirche in der DDR, die 1989 als Band 76 in der Reihe "Erfurter Theologische Studien" erschienen ist.

Nach der Messe mit dem Weihbischof in St. Matthäus, die 60 Sänger aus fünf Kirchenchören mitgestalteten, drängten sich beim Neujahrsempfang rund 200 Menschen im Pfarrheim. Dort sorgte Christoph Meyer vom Jugendmusikwerk Alfter mit drei Jugendlichen für muntere Flötenmusik, unter anderem mit einer Kombination aus Barockmusik und Jazz von Glen Shannon und dem Quartett der Mäuse von Hans Posegga.

Wie zahlreiche Besucher gratulierte auch Berthold Schlotmann, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, dem designierten Bischof zu seiner Berufung. Mit Blick auf die Arbeit des Pfarrgemeinderates sagte Schlotmann, dass die Vernetzung der fünf Gemeinden in der seit Anfang 2010 bestehenden Pfarreiengemeinschaft noch keine Selbstverständlichkeit sei.

Die wichtigste Aufgabe des Pfarrgemeinderates sei daher die Mitarbeit am Pastoralkonzept und die Pflege des Dialogs. "Unsere Kirche ist im Wandel", sagte Schlotmann. "Wir müssen damit rechnen, dass der Einzelne stärker gefordert ist als bisher."

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