Vier Jahre nach seinem letzten Überfall fehlt von dem Bankräuber jede Spur. Das soll die Fernsehausstrahlung jetzt ändern, die live im ZDF übertragen wird. Hinweise nimmt die Bonner Polizei während der Sendezeit unter der Rufnummer 02 28/1 50 entgegen. "Jedes kleinste Detail könnte uns weiterführen", sagt Frank Piontek, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Bonn. Der gesuchte Bankräuber war zum Zeitpunkt der Überfälle etwa 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß und schlank, wie Zeugen berichteten. Er sprach gutes Deutsch mit einem leichten, möglicherweise osteuropäischem Akzent. Um bei den Bankangestellten kein Misstrauen zu erwecken, gab er sich als Putzmann und Monteur aus. Im Jahr 2009 trug der Täter einen weißen Kittel und eine Mütze, wie die Bilder der Überwachungskameras zeigten.

Bei der Wiederholungstat zwei Jahre später war er mit einer dunkelblauen Latzhose, einem hellen Wollpullover und einem offenen, blaukarierten Arbeitshemd bekleidet. In beiden Fällen floh der Täter mit dem Auto einer der Bankangestellten. Ein blaues VW Beetle Cabrio nutzte er 2009 als Fluchtauto, 2011 verließ er den Tatort in einem blauen Peugeot 206 mit Euskirchener Kennzeichen (EU). Der Bankräuber erbeutete bei den Überfällen eine Summe von mehreren zehntausend Euro. "Solche Akten schließen wir nur sehr ungerne", sagt Piontek. "Durch die Fernsehsendung erhoffen wir uns neue Hinweise."

Für die Wiederbeschaffung des gestohlenen Geldes hat die Kreissparkasse Köln eine Belohnung in Höhe von zehn Prozent des gestohlenen Betrages ausgelobt, Höchstgrenze sind 5000 Euro. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, gibt es 2000 Euro. Nach Angaben der Redaktion von "Aktenzeichen XY. . . ungelöst" konnten von bisher 4317 vorgestellten Fällen 1766 aufgeklärt werden. Die Erfolgsquote, einen Fall zu lösen, liegt demnach bei etwa 41 Prozent.