Malwettbewerb zum Thema Heimat in Alfter-Oedekoven „Heimat ist dort, wo Mama, Papa und meine Schwester leben“

Alfter-Oedekoven · Wenn man wissen möchte, was Kinder fühlen und denken, dann kann man ihre selbst gemalten Bilder anschauen. Das ist der Grundgedanke für einen wunderbar kindlichen Malwettbewerb, bei dem es zwar Sieger gibt, aber keine Verlierer.

 Lian (5), Ben (5), Emilie (6) und Annalena (5) bei der Preisverleihung zum Malwettbewerb des Heimatvereins im Katholischen Pfarrzentrum in Alfter-Oedekoven.

Lian (5), Ben (5), Emilie (6) und Annalena (5) bei der Preisverleihung zum Malwettbewerb des Heimatvereins im Katholischen Pfarrzentrum in Alfter-Oedekoven.

Foto: Petra Reuter

Kirschbäume, Rathaus, Spiel- und Fußballplätze: Kinder aus Kindertageseinrichtungen und der Freien Christlichen Grundschule in Oedekoven beschäftigten sich in den vergangenen Wochen unter dem Motto „Meine Heimat (oder Wahlheimat) Oedekoven“ mit Natur, Gebäuden, Straßen und Plätzen ihrer unmittelbaren Umgebung. Es war der erste Malwettbewerb des Fördervereins Heimat- und Naturschutz Oedekoven, der sich ausschließlich an junge Künstler richtete.

Die Heimat aus dem Blickwinkel von Ben (5).

Die Heimat aus dem Blickwinkel von Ben (5).

Foto: Petra Reuter

60 Kunstwerke hatten die Nachwuchsmaler zwischen drei und neun Jahren eingereicht. Zu sehen waren sie am Samstag in einer Ausstellung im katholischen Pfarrzentrum am Jungfernpfad. Die ersten drei Preise, die mit Preisgeldern von 100 bis 300 Euro verbunden waren, wurden dabei nicht individuell an einzelne Maler vergeben, sondern gingen an die jeweiligen Einrichtungen. Punkte für die besten Bilder verteilten dabei die Besucher, denen die Entscheidung allerdings nicht leichtfiel. Eine Medaille mit der Abbildung der katholischen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt erhielten alle Teilnehmer.

 So sieht Lian (5) auf seinem Bild das Thema Heimat.

So sieht Lian (5) auf seinem Bild das Thema Heimat.

Foto: Petra Reuter

Wunderbare Auskünfte der kleinen Künstler

Emilie (6) schaut mit ihrem Bild so auf die Heimat.

Emilie (6) schaut mit ihrem Bild so auf die Heimat.

Foto: Petra Reuter

Über die meisten Punkte konnte sich der katholische Kindergarten am Jungfernpfad freuen, gefolgt von der neuen Kindertageseinrichtung am Rathaus. Die dritten Plätze teilten sich das Awo-Familienzentrum am Wegscheid, die Awo-Kita „Sonnenblume“ in der ehemaligen Hauptschule und nun Gymnasium sowie die Klasse 3b der Freien Christlichen Schule. Ihre Schulkameraden aus der 4b gingen bei der Preisverteilung leer aus.

Nach 2022 - da gab es in Kooperation mit der Alanus Hochschule eine Klangcollage - war der Malwettbewerb die zweite Veranstaltung des Fördervereins, die sich mit dem Thema „Heimat“ befasste. „Wir wollten in diesem Jahr den Nachwuchs erreichen. Auch um zu sehen, wie sie den Heimatbegriff verstehen“, stellte der Vereinsvorsitzende Detlef Nath fest. Herausgekommen ist eine Vielfalt an künstlerischer Gestaltung. Ob mit Bunt- beziehungsweise Bleistift, Wasserfarbe oder Krepppapier - die jungen Künstler hatten sich einiges einfallen lassen. So wie die Zwillinge Lian und Ben. „Das hier sind Blumen. Ich male gerne Blumen – wie die Blumen mit der rosa Farbe“, erzählt Lian (5), der bei seinem Werk das Pfingstrosenfeld am Laurentiusweg vor Augen hatte. Sein Bruder hat ebenfalls die Natur verewigt - als große Wiese mit einem Baum auf der linken Seite. „Oben sieht man die Sonne am Abend. Das ist dort, wo ich Fußball spiele“, schmunzelt der Fünfjährige.

 Der Blickwinkel von Annalena (5) auf das Thema Heimat lässt sich auf ihrem Bild gut erkennen.

Der Blickwinkel von Annalena (5) auf das Thema Heimat lässt sich auf ihrem Bild gut erkennen.

Foto: Petra Reuter

Die für das Dorf typischen Kirschbäume wurden ebenso gemalt wie die unmittelbare Umgebung, die die Kitakinder der „Sonnenblume“ gemalt haben. Da wurden die zahlreichen Büros des gegenüberliegenden Rathauses, die Schule, der Spielplatz und der Eiswagen aus der Chateauneufstraße auf Papier gebannt. Die Bilder der Grundschüler leben von Details. Einige von ihnen hatten südliche Landschaften kurzerhand nach Oedekoven verlegt. Ob Palmen, Wasserflächen mit Segelbooten oder ein Hof samt Pferd und einer zum Trocknen aufgehängten Decke – „ich finde es gut, dass mit solch einem Wettbewerb auf die Kinder eingegangen wird“, meinte Stephan de Bond, Vater von Lian und Ben. Das fand auch Emilie gut. „Ich habe einen Regenbogen mit Herzchen und Schmetterlingen gemalt. Neben dem Baum dort ist auch eine Blume“, strahlte die Sechsjährige. Auf die Frage was Heimat für sie bedeutet, antwortete die Oedekovenerin: „Heimat ist dort wo Mama, Papa und meine Schwester leben“.

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