Studium Wirtschaftsstudenten auf der Bühne

ALFTER · Alfterer Alanus Hochschule präsentierte sich bei drei Tagen der offenen Tür. Unter anderem wurden überraschende Darbietungen geboten.

Aitana Spieckerhoff (9) aus Bonn konnte mit ihren Eltern einen Nachmittag lang an ihrem Traumhaus im Fachbereich Architektur bauen.

Aitana Spieckerhoff (9) aus Bonn konnte mit ihren Eltern einen Nachmittag lang an ihrem Traumhaus im Fachbereich Architektur bauen.

Foto: Stefan Hermes

„Augen.Blick.Mal“: Unter diesem Motto hatte die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter drei Tage lang ihre Tore weit geöffnet. So konnten sich Interessierte ein umfassendes Bild über die Angebote und Möglichkeiten der Hochschule machen. Ausstellungen, Atelierführungen, Schauspiel- und Tanzaufführungen, Workshops und Vorträge vermittelten Einblicke in die vielseitige künstlerische und wissenschaftliche Ausrichtung der Hochschule.

Längst ist aus der Kunsthochschule, die 1973 in einem alten Bauernhof hoch über der Ortschaft Alfter – dem heutigen Campus I – ihren Betrieb mit etwa 30 Studenten aufnahm, ein Universitätsbetrieb geworden, der an drei Standorten 1500 Studenten akademisch bildet. Vor bald sieben Jahren wurde der neu erbaute Campus II an der Villestraße eingeweiht, in dem heute die Fachbereiche Künstlerische Therapien, Architektur, Bildungswissenschaften und Wirtschaft untergebracht sind.

Mit dem „Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität“ unterhält die Alanus Hochschule seit 2014 zudem ein Studienzentrum in Mannheim. Wer sich an den drei Tagen der offenen Tür an den beiden Standorten in Alfter die Zeit nehmen konnte, einige der mehr als hundert verschiedenen Kultur- und Informationsveranstaltungen zu besuchen, erlebte viel: unter anderem Monologe des zeitgenössischen Theaters, die Inszenierung des Stückes „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz sowie der Komödie „Campiello“ nach Carlo Goldoni.

Ebenso wurden Kostproben aus aktuellen Bühnenprojekten der Eurythmiestudenten präsentiert, die neben einer märchenhaften Tanzaufführung für Kinder auch Regieprojekte aus den verschiedenen Jahrgangsstufen vorstellten. Kunst wurde an allen Orten in nahezu gleichbleibend hoher Qualität geboten. Die Erwartungen, die sich mit einer Kunsthochschule verbinden, die sowohl darstellende als auch bildende Kunst lehrt, wurden in jeder Hinsicht und hinter allen offenen Türen erfüllt.

Überraschungen eingeschlossen – etwa bei einer Performance, die umgesetzt von etwa 30 Studierenden im Foyer des Verwaltungsbaus an der Villestraße stattfand. 50 Minuten fesselten die Studenten mit teilweise sehr persönlichen Monologen und Gedanken zu aktuellen Themen der Zeit das Publikum. Wer die erklärende Einführung oder die Beschreibung weder gehört noch gelesen hatte, wäre sicher sehr überrascht gewesen, dass er soeben einer Aufführung von Betriebswirtschaftsstudenten des dritten Studienjahres beigewohnt hatte.

An der Alanus Hochschule schließt das Fach „Wirtschaft neu denken“ nämlich ein, dass die Studierenden ein gemeinsames Kunstprojekt erarbeiten, in dem sie durch unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen aufeinander reagieren lernen. Etwa ein Drittel des Wirtschaftsstudiums besteht aus künstlerischen Übungen, die es den Studierenden ermöglichen sollen, über den Tellerrand zu blicken. Das Prinzip ist übertragbar und findet in allen akademischen Fachbereichen der Alanus Hochschule statt.

Besucher konnten dies durch Gespräche mit Studierenden nachvollziehen. So etwa Johannes Richartz, pensionierter Studienrat aus Köln: „Hier möchte ich sofort noch einmal mit dem Studium anfangen“, befand er.

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