Sammelleidenschaft von Klaus Trenkle Witterschlicks Geschichte in Zeitungsartikeln

Alfter-Witterschlick · Klaus Trenkle sammelt Artikel über seinen Heimatort Alfter-Witterschlick aus den Printmedien. Die verwertet er in seinen Heimatheftchen. Das aktuelle Heft zeigt „Lebenswege und Menschenbilder“.

 Witterschlick, neues Buch von Klaus Trenkle. Foto: Matthias Kehrein

Witterschlick, neues Buch von Klaus Trenkle. Foto: Matthias Kehrein

Foto: Matthias Kehrein

Klaus Trenkle ist ein leidenschaftlicher Lokalhistoriker. In zahlreichen Heften hat der 79-Jährige in den vergangenen Jahren jede Menge Beiträge und Dokumentationen zur Geschichte Witterschlicks veröffentlicht. Nun hat der ehemalige Apotheker und frühere Beamte im Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung in seinem 26. Heft „Lebenswege und Menschenbilder“, die als besondere Vorkommnisse in der Lokalpresse erschienen, als einen historischen Rückblick zusammengetragen.

Seit dem Jahr 2000 sammelt der gebürtige Thüringer akribisch Publikationen der Printmedien – in den drei Rubriken seines gerade erschienenen Werks erinnern ausgewählte Texte an Einzelpersonen, Ehejubiläen und Aktivitäten von Personengruppen wie Ortsausschüssen und Vereinen. Die meisten davon stammen aus dem General-Anzeiger und sind datiert aus den Jahren 2007 bis 2019.

Auf 318 Seiten erinnern Artikel zum Beispiel an die Lesung des Witterschlicker Autors Helmuth M. Artus (GA: 22.September 2009), an die Goldhochzeit von Franz und Marga Bauch (GA: 6. Oktober 2007) oder an die Vorstandswahl der Grünen in der örtlichen Gaststätte „Lambertushof“ (GA: 27/28. Februar 2013). Mit Fleiß und Akribie hat Trenkle seit dem Frühjahr an die 25 bis 30 Aktenordner seines Privatarchivs gesichtet, sortiert und zusammengestellt. „Die Auswahl der Zeitungsausschnitte ist von vielen Zufällen abhängig und daher subjektiv. Sie beschränkt sich nicht ausschließlich auf Witterschlick, sondern es wurden auch Hinweise auf Personen aus den umliegenden Ortschaften berücksichtigt“, schreibt der Hobbyhistoriker in seinem Vorwort.

Seit 1973 ist der Pensionär Abonnent des General-Anzeigers – Texte, die sich mit seiner Wahlheimat Witterschlick beschäftigen, werden jeden Tag umgehend markiert, ausgeschnitten und abgeheftet. Mittlerweile sind seine Aktenordner ein Fundus, auf den der Lokalchronist immer wieder gerne zurückgreift und der ihm schon bei früheren Publikationen nützlich war. So hat sich Trenkle in den vergangenen 13 Jahren mit Goldhochzeiten in Witterschlick (Heft 1), den Toten der Weltkriege und das öffentliche Gedenken in Witterschlick (Heft 2), die gewerbliche Wirtschaft (Heft 4), Urkunden von Witterschlick bis Ende des 17. Jahrhunderts (Heft 8) ebenso beschäftigt wie mit dem örtlichen Bahnhof (Heft 12), Bodenfunden in Witterschlick (Heft 19) und der Ortsgeschichte von Volmershoven-Heidgen (Heft 22).

Trenkle geht immer wieder gerne auf historische Spurensuche, „denn mich faszinieren die Lebenswege der Menschen. Das hängt auch mit meiner Lebensgeschichte als Zeitzeuge der Nachkriegsgeneration zusammen“, erklärte der Senior. Erst 2017 hat er die Einträge von Gemeindevorsteher Anton Weber (1874-1951) aufgearbeitet und in drei Bänden in seiner Reihe „Beiträge zur Geschichte von Witterschlick“ veröffentlicht. So ist der Pharmazeut im Laufe der Jahre zu einem historischen Fachmann geworden. Gestützt auf seine Recherchen stufte der Hobbyhistoriker zum Beispiel die Aufzeichnungen von Ortsschullehrer Siegfried Zerfas (1912-1930), der die Chronik des Witterschlicker Pfarrers Petrus Küpper (1619-1670) einst für seine Schüler zusammengeschrieben hat, als nicht wissenschaftlich fundiert ein. „Denn die Niederschriften des Pastors sind – wahrscheinlich durch die französische Besetzung nach dem ersten Weltkrieg – verschwunden“.

„Es ist immer wieder überraschend, welche Schicksale, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, Menschen treffen können“, erklärt Trenkle seinen Forscherdrang. Er möchte das Wissen der Gegenwart von Witterschlick festhalten und in die Archive bringen – nach Themen sortiert und strukturiert. „Das 26. Heft wird voraussichtlich das Letzte sein. Meine Aktenordner werde ich dann dem Gemeindearchiv zukommen lassen“, steht für den begeisterten Chronisten und Wahl-Witterschlicker jetzt schon fest.

Das Heft 26 „Lebenswege und Menschenbilder“ ist gegen eine Kostenerstattung von 25 Euro bei Klaus Trenkle unter 02 28/64 23 53 erhältlich.

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