MontagsmalerInnen Wo Kunst "Kappes" ist

ALFTER · Kunst ist natürlich kein Kappes; aber aus Kappes können Kunstwerke werden. Das zeigt die Gruppe der "MontagsmalerInnen" aus Alfter und Bonn, die im Rathaus in Oedekoven ihre neuen Werke unter dem Motto "Kunst ist Kappes" präsentieren.

 Doppeldeutig: Eugenie Hellmann mit einem gehörnten Weißkohlkopf - einem "Kappes", so die rheinische Bezeichnung.

Doppeldeutig: Eugenie Hellmann mit einem gehörnten Weißkohlkopf - einem "Kappes", so die rheinische Bezeichnung.

Foto: Henry

Die Arbeiten sollten thematisch auch etwas mit dem Vorgebirge zu tun haben, erläuterte Eugenie Hellmann bei der Eröffnung.

Die Künstlerin aus Oedekoven und Vorsitzende des Kulturkreises Alfter hatte die Montagsmalergruppe 1998 gegründet. Seitdem kommen die Künstler aus Alfter und Bonn jeweils montags im Atelier der Grundschule Oedekoven zum gemeinschaftlichen Malen zusammen. Sie beraten sich gegenseitig, besuchen Kurse und laden seit 2004 zu öffentlichen Ausstellungen ein. Bei der Suche nach einem Thema kam man auf den Kohl, der in der Region eine lange Anbautradition hat. Eugenie Hellmann hat einen Weißkohlkopf buchstäblich auf die Hörner genommen und ihm zwei Kuhhörner aufgesetzt.

Auf der "Kappeswand" neben dem Standesamt springt den Betrachtern das Gemüse in weiteren Variationen entgegen: als dezenter Scherenschnitt von Ursel Siebke oder als Aquarell von Dankward von Funck aus der Sicht eines Hasen im Vorgebirgsfeld. Mit dem Kohlestift hat Vera Schneider einen "verkohlten Kappes" gezeichnet; Kurt Jung hat ein malerisches Rezept für Kappessuppe auf Holz gebannt. Auch über die Themenarbeiten hinaus bieten die Künstler eine enorme Bandbreite an Techniken und Motiven.

Alla Buryakova als Neuzugang bei den "MontagsmalerInnen" überraschte mit dezent in schwarz-weiß hingehauchten Tuscheaquarellen von Frauenakten und Ballerinas; Ursel Siebke hat ein besonderes Händchen für stimmungsvolle Still-Leben etwa von Gläsern und Karaffen in zarter Pastellkreide. Dankward von Funck und Anneliese Wodack halten Naturmotive kunstvoll in Aquarellen fest, während Sibyll Hähnel experimentell und abstrakt mit Farben und Strukturen arbeitet.

Die Kunsttherapeutin widmete der Ausstellung überdies ein Gedicht, in dem es um Kappes ging. Motive aus der Naturlandschaft des Vorgebirges wie eine Lichtung im Kottenforst begeistern auch Eugenie Hellmann. Wasser ist ein bevorzugtes Thema der ausgestellten Arbeiten von Hans-Dieter Müsseler. Vera Schreiner indessen bevorzugt das Surrealistische.

Die Ausstellung "Kunst ist Kappes" ist im Rathaus in Oedekoven, Am Rathaus 7, während der Öffnungszeiten bis Montag, 14. Juli, zu sehen.

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