Bürgermeisterkandidat Oliver Wolf Als Teamchef Menschen zusammenbringen

Rheinbach · Umwelt, Corona-Folgen, Digitalisierung: Der 43 Jahre alte Unternehmer und CDU-Kandidat Oliver Wolf möchte als Problemlöser punkten.

 Das „Parkplätzchen“ im Freizeitpark zählt für CDU-Kandidat für Oliver Wolf zu seinen Lieblingsorten in Rheinbach.

Das „Parkplätzchen“ im Freizeitpark zählt für CDU-Kandidat für Oliver Wolf zu seinen Lieblingsorten in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Durchsetzungsvermögen sollte zu den prioritären Eigenschaften eines Bürgermeisters gehören. Der Chef der Verwaltung muss nicht nur gute Ideen haben, sondern diese auch in die Tat umsetzen können. Dass Oliver Wolf, Bewerber der CDU für das höchste Amt in der Stadt, über beide Fähigkeiten verfügt, habe der 43-Jährige in seinem Leben schon oft unter Beweis gestellt, berichtet er – als Unternehmer und als langjähriger Chef des Rheinbacher Gewerbevereins. Ob fürs Durchsetzungsvermögen oder zur körperlichen Fitness: Seit einigen Wochen betreibt der Wahlkämpfer Wolf Kickboxen.

Er macht es einfach: Da Wahlkampf für den Chef einer von ihm vor 28 Jahren selbst gegründeten Firma für Veranstaltungstechnik Neuland ist, sucht er nach einer wahlkampfbegleitenden neuen sportlichen Betätigung. „Ich habe mir Kickboxen angesehen, ausprobiert und jetzt macht es mir viel Spaß“, sagt Wolf, der sich zum Plausch mit dem General-Anzeiger den gemütlichen Garten des „Parkplätzchen“ im Rheinbacher Freizeitpark ausgesucht hat. Bei einem Milchkaffee im Grünen lässt sich entschleunigt am mobilen Endgerät arbeiten und gleichzeitig frische Luft schnappen.

Dass der Wahlkampf für Wolf Neuland ist, kann am Wahltag durchaus ein Vorteil sein. Denn: Mit den zermürbenden Lagerkämpfen in den Reihen der Rheinbacher Christdemokraten in den vergangenen drei Jahren hat er nichts tun. Erst als Bürgermeister Stefan Raetz im November ankündigt, nicht erneut kandidieren zu wollen, ermutigen viele in der Partei „das einfache Mitglied Wolf“, wie er es nennt, Verantwortung zu übernehmen. Er macht es – nach Rücksprache mit der Familie.

Nach der Abstimmungsniederlage und dem CDU-Austritt des unterlegenen Lagers sieht der 43-Jährige die dunklen Gewitterwolken im Stadtverband der Christdemokraten dauerhaft verzogen. „Natürlich höre ich die Kritik an der alten CDU“, so Wolf. „Ich kann ruhigen Gewissens sagen: Die gibt es nicht mehr.“ Er selbst stehe für diesen Neuanfang. „Die Bevölkerung merkt, dass in der CDU ein frischer Wind weht.“

In diesem Wissen kämpft er nun selbstbewusst für sich und seine Partei.  Als drängendes Problem der nächsten Wahlperiode sieht er die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie. „Nicht nur mir persönlich macht dieses Thema unheimlich Angst“, berichtet er. Lösungen müssen gefunden werden, um etwa die einbrechenden Steuereinnahmen zu kompensieren. „Steuererhöhungen sind in meinen Augen kein Allheilmittel“, findet er. Die zusätzlichen Belastungen bekomme jeder zu spüren. Klar ist, dass Wolf, nach über zehn Jahren an der Spitze des Gewerbevereins, die Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik als eine seiner Stärken betrachtet, die er für die Wahl in die Waagschale werfen kann.

Als Schüler des Vinzenz-Pallotti-Kollegs habe er „die pallottinischen Tugenden aufgesogen“, erklärt er, weshalb ihm Umwelt und Klimaschutz besonders am Herzen liegen. „Wir müssen den CO2-Ausstoß im privaten wie öffentlichen Bereich verringern und bei der Neuaufstellung von Bebauungsplänen ökologische Belange berücksichtigen“, sagt Wolf. Den Stadtwald will er als Kulturwald aufforsten und nicht als „Plantagenwald“ ansehen. Ebenso drängende Probleme sind der Verkehr und die Digitalisierung der Schulen.

Die Arbeit an der Spitze der Verwaltung ist für Wolf Teamarbeit. „Ich muss als Bürgermeister ein gutes Team zusammenstellen.“ Als deren „Teamchef“ will der Vater von zwei Kindern (fünf und eineinhalb Jahre alt) Menschen zusammenbringen. Dies sei eine seiner Stärken. Und: „Ich möchte mich nicht verdrehen, sondern ein Bürgermeister zum Anfassen sein.“

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